Lokalsport Giants stehen vor einem Alles-oder-Nichts-Spiel
Leverkusen · Die erste Partie in den Play-offs ging gegen Bochum verloren. Nun muss das Team von Headcoach Achim Kuczmann unbedingt gewinnen, um die Chance auf eine direkte Rückkehr in die ProA zu wahren.
Die vergangene Woche stand bei den Giants im Zeichen des gegenseitigen Mutmachens. Verloren sei noch nichts, lautete das Credo rund um die Ostermann-Arena - zurecht, denn mit einer Niederlage ist noch keiner aus den Play-offs ausgeschieden. Allerdings ist die Ausgangslage vor dem zweiten Spiel morgen (19 Uhr) bei den AstroStars Bochum mit "schwierig" noch untertrieben umschrieben. 22 Spieltage hat der Basketball-Zweitligist (ProB) um das Heimrecht in der K.o.-Phase gekämpft, nur um diesen Vorteil dann bei der ersten Gelegenheit aus der Hand zu geben.
Dass der Tabellenfünfte aus dem Norden nicht im Vorbeigehen geschlagen wird, dürfte jedem klar gewesen sein. Die Giants scheiterten im ersten Duell aber weniger an der Qualität des Gegners, sondern an eigenen Fehlern. Leichte Ballverluste und Nachlässigkeiten in der Defensive würden jetzt noch härter bestraft, sagte Achim Kuczmann in der Nachbetrachtung.
Nun muss seine Mannschaft den Verlust des Heimvorteils auswärts wieder zurechtbiegen - oder die Saison, die eigentlich bis zum Finale dauern sollte, ist bereits nach diesem Wochenende vorbei.
Rund 50 Fans werden die Riesen zur Bochumer Rundsporthalle am Stadionring begleiten - Unterstützung, die Bayer gut gebrauchen kann, denn die AstroStars haben eine gute Heimbilanz. Es ist also nicht das beste Pflaster für eine Mannschaft, die ihre drei letzten Partien in der Fremde verloren hat und nun zum Siegen verdammt ist. Der Giants-Coach bemüht sich um Gelassenheit: "Natürlich wären wir lieber unter umgekehrten Vorzeichen nach Bochum gefahren. Jetzt wird es ein Alles-oder-nichts-Spiel für uns, aber wir sind für jede Mannschaft ein sehr unangenehmer Gegner - und das wissen auch die AstroStars." Der Druck sei spürbar, aber das gelte für beide: "Wir waren im ersten Spiel über drei Viertel das bessere Team und sind dann leider zur Unzeit aus dem Tritt gekommen. Wir haben auf jeden Fall genug Qualität, um die Serie wieder auszugleichen."
Qualität, die sich diesmal besser verteilen muss. Bei Bochum trafen vier Spieler zweistellig und die Riesen bestanden offensiv fast nur aus Kerry Carter - vor allem in der zweiten Halbzeit, als die Innenspieler foulbelastet meist draußen saßen. Das machte die Leverkusener Angriffe ausrechenbar. Von Brandon Nazione, der in den letzten Wochen der regulären Saison stark spielte, müsse mehr kommen, fordert Kuczmann. "Er hat nicht richtig reingefunden. Solche Spiele kommen vor. Es war bitter für ihn und uns, dass es ausgerechnet dieses sein musste."
Gut tun wird den Giants die Rückkehr von Michael Kuczmann nach seiner Sperre - auch wenn sein Vertreter Marian Dahlem eine gute Leistung ablieferte. Mit dem Trainersohn ergibt sich nicht nur eine Option für Würfe von außen, der 23-jährige spielt auch defensiv eine tragende Rolle. Kuczmann: "Wir brauchen nicht nach vorne und nach hinten schauen. Wir werden die Fehler aus dem ersten Spiel abstellen und alles daran setzen, das Entscheidungsspiel zu erzwingen."
