Lokalsport Hagedorn gibt die Hoffnung nicht auf

Leverkusen · Nach zuletzt zwei 1:2-Niederlagen in der Bundesliga stehen die Zeichen bei Bayers Fußballerinnen auf Abstieg. Trainerin Verena Hagedorn will diese unangenehme Realität allerdings vorerst ausblenden - und lieber rechnen.

Noch können Bayers Fußballerinnen den Klassenerhalt in der Bundesliga schaffen. Darauf legt Trainerin Verena Hagedorn größten Wert. "Wir liegen vier Punkte zurück und es sind noch sechs Punkte zu vergeben. Solange es möglich ist, werden wir versuchen, alles dafür zu tun", verspricht sie vor dem Spiel am Sonntag bei der SGS Essen. Es bildet den Abschluss einer Englischen Woche, die aus Leverkusener Sicht alles andere als nach Maß verlaufen ist. Denn dem bitteren 1:2 bei Schlusslicht Mönchengladbach folgte nun unter der Woche ein weiteres 1:2 - diesmal gegen Turbine Potsdam.

Eine knappe Niederlage gegen den Tabellenzweiten ist normalerweise kein Grund für übermäßigen Frust. Doch in der aktuellen Lage war alles andere als ein Sieg in dieser Partie zu wenig. "Darauf können wir aufbauen", betont Hagedorn. Gemeint war dieser Satz sicherlich mit Blick auf die beiden noch ausstehenden Spiele, lässt sich jedoch durchaus auch als Vorschau auf die neue Spielzeit interpretieren, in der die Leverkusenerinnen - aller Voraussicht nach - in der 2. Bundesliga einen (Neu-)Aufbau in Angriff nehmen werden.

Nach Anna Klink, die ihre starke Leistung gegen Potsdam mit einem gehaltenen Strafstoß kurz vor Schluss krönte, und Merle Barth, die in der 60. Minute per Foulelfmeter den Anschlusstreffer erzielte, setzte jetzt auch Jessica Wich ein Zeichen. Anders als Spielführerin Ramona Petzelberger verlängerte die stellvertretende Kapitänin ihren Vertrag - unabhängig von der Ligazugehörigkeit. "Ich fühle mich bei Bayer 04 sehr wohl und bin überzeugt vom neuen Konzept", begründete die Außenbahnspielerin ihre Entscheidung.

Wichs Vertragsverlängerung ging etwas unter im Trubel, den Teamkollegin Annike Krahn mit ihrer Ankündigung verursachte. Die 31-jährige Abwehrchefin von Bayer 04 beendet am Saisonende ihre erfolgreiche Laufbahn. "Für mich ist jetzt der richtige Zeitpunkt. Ich bin sehr dankbar für all die vielen Momente, die mir der Fußball ermöglicht hat. Ich habe großartige Menschen kennengelernt und fantastische Erfahrungen, unter anderem im Ausland, machen dürfen", sagte sie.

Sehr wohl gefühlt habe sie sich - trotz der sportlich schwierigen Situation, die nun sehr wahrscheinlich im Abstieg gipfelt - auch in den zwei Jahren unterm Bayer-Kreuz. "Ich wünsche dem Verein, dass es bald wieder aufwärts geht", sagte sie schon vor dem Treffen mit Potsdam, das für sie angeschlagen bereits zur Halbzeit zu Ende war. Da stand es nach zwei Treffern von Krahns früherer Nationalelfkollegin Tabea Kemme (12./38.) bereits 0:2 - was sich als zu große Hypothek erwies.

Bayer 04: Klink - Kempe (57. Oliveira Leite), Barth, Krahn (46. Dunst), Wich - Schwab (69. Widak), Hegering, R. Knaak, T. Knaak - Csiszar, Rinast.

(kre)
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