Lokalsport Hagedorn plant jetzt den Wiederaufstieg

Leverkusen · Durch das deutliche 1:7 bei der SGS Essen ist der Abstieg von Bayers Fußballerinnen endgültig besiegelt. Bei aller Enttäuschung bastelt die Trainerin schon an einem Team für die rasche Rückkehr ins Oberhaus.

Die Live-Tabelle ist ein trügerisches Fantasieprodukt. Das zeigte die bittere Abstiegsentscheidung für Bayers Fußballerinnen nur zu deutlich. Fast die komplette erste Halbzeit sah es aus, als gäbe es noch eine realistische Chance auf den Klassenerhalt. Dann traf erst die SGS Essen gegen die Leverkusenerinnen in der Nachspielzeit der ersten Hälfte und unmittelbar nach der Pause der MSV Duisburg in Mönchengladbach - jeweils zur 2:1-Führung. Das war aber erst der Anfang vom Ende der Hoffnung. Bis zum Ende des Spieltags gab es noch ein halbes Dutzend weitere Rückschläge. Der MSV siegte 3:1 und das Team von Verena Hagedorn ging in Bergeborbeck mit 1:7 unter.

Beides für sich hätte schon genügt, um den Abstieg der Leverkusenerinnen in die zweite Liga zu besiegeln. Nach sieben Jahren Erstklassigkeit geht es nun zurück in die zweite Liga, in der 2008 das Abenteuer Frauenfußball unterm Bayer-Kreuz begonnen hatte. Noch einmal wird der Rückzug eines Ligakonkurrenten Bayer 04 nicht retten, wie das 2012 der Fall war (der HSV zog sich zurück).

Gerade mal zwei Minuten brachte Marina Hegering die Leverkusenerinnen in Essen mit ihrem Kopfball zur Führung (3.) und im virtuellen Zwischen-Klassement sogar bis auf zwei Punkte an den MSV heran. Doch Lea Schüller erzielte rasch den Ausgleich (5.), Charline Hartmann (45.) noch vor dem Pausenpfiff die Essener Führung.

Das Debakel der Leverkusenerinnen nahm dann in den zweiten 45 Minuten seinen Lauf. Ein Doppelschlag durch die Tore von Vanessa Martini (54.) und Jaqueline Klasen (56.) gab dem Vorletzten mental den Rest. "Danach war das Ding durch. Wir haben alles versucht, aber da ist viel auch Kopfsache. Da kann ich der Mannschaft keinen Vorwurf machen", nahm Hagedorn ihr Team in Schutz, dass durch zwei weitere Schüller-Treffer (72./78.) und einen finalen Hieb von Kozue Ando (89.) noch drei weitere Treffer kassierte.

Jetzt ist sicher, was Hagedorn gerne vermieden hätte. Und nun geht die Planung für die Zweitliga-Saison richtig los. "Wir werden versuchen, so viele Spielerinnen wie möglich zum Bleiben zu bewegen", kündigte die Ex-Nationalspielerin an.

Einfach wird das nicht. Gentjana Rochi (BV Cloppenburg) und Carolin Größinger (FC Bergheim) haben den Klub im Winter bereits verlassen. Und eine ganze Reihe aus dem Kader werden am Sonntag gegen den SC Freiburg ihr letztes Spiel im Trikot mit dem Bayer-Kreuz bestreiten. Bereits klar sind bislang das Karriereende von Annike Krahn sowie die Wechsel von Ramona Petzelberger und Turid Knaak (zur SGS Essen) sowie von Rebecca Knaak (zum SC Freiburg). Ein klares Bekenntnis - eine Vertragsverlängerung - haben Jessica Wich, Merle Barth und Anna Klink abgegeben.

"Unser Ziel muss sein, ein Team zusammenzustellen, das gleich um den Aufstieg mitspielen kann", betont Hagedorn. Sie wird die Leverkusener Frauen als Trainerin auch nach dem Abstieg betreuen.

(kre)
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