Lokalsport Handball spielt diesmal nur die Nebenrolle

Leverkusen · Mit der Aktion "Oli will leben" rund um das morgige Heimspiel gegen Leipzig wollen die Elfen helfen, einen Stammzellenspender für ihren an Leukämie erkrankten langjährigen Helfer zu finden. Ab 13 Uhr beginnt die Typisierung.

 Tut nicht weh und kann womöglich Leben retten: Ein kleiner Mundabstrich genügt schon zur Typisierung.

Tut nicht weh und kann womöglich Leben retten: Ein kleiner Mundabstrich genügt schon zur Typisierung.

Foto: RALPH matzerath

Nicht Nationalspielerin Kim Naidzinavicius oder Kapitänin Jenny Karolius, auch nicht Trainerin Renate Wolf spielen die Hauptrolle beim Klassiker von Bayers Handballerinnen gegen den HC Leipzig (morgen, 16 Uhr, Smidt-Arena). An diesem Tag geht es einzig um Oliver W. und seine Hoffnung auf Heilung. Der ehrenamtliche Elfen-Helfer hat vor einigen Wochen die niederschmetternde Diagnose Leukämie erhalten. Seine einzige Chance ist eine Stammzellen-Transplantation. Doch dazu braucht der 46-Jährige einen passenden Spender. Wo er sich sonst ganz in den Dienst der Handballerinnen stellt, haben die diesmal für ihn etwas auf die Beine gestellt: die Aktion "Oli will leben".

Unter diesem Motto steht auch das ganze Programm rund um die Partie. Von 13 bis 18 Uhr kann sich jeder gesunde Besucher zwischen 17 und 55 Jahren im Hallen-Foyer kostenlos als Knochenmarkspender typisieren lassen (auch ohne Eintrittskarte möglich). Die Elfen und Speerwurf-Weltmeisterin Katharina Molitor, die spontan die Schirmherrschaft übernahm, gingen schon am Dienstag mit gutem Beispiel voran und versichern den Elfen-Fans: Die Typisierung bei der Deutschen Knochenmarkspenderdatei (DKMS) geht schnell, ist unblutig und tut gar nicht weh. Und vielleicht kann der Typisierte später als Stammzellenspender zum Lebensretter werden - vielleicht ja sogar für Elfen-Helfer Oliver W. - es wäre ein Sieg, der jeden Erfolg im Klassiker gegen den HCL in den Schatten stellen würde.

Rund um die Typisierung stehen auch einige Versteigerungen für den guten Zweck auf dem Programm. Abteilungsleiter Andreas "Hexer" Thiel hat ebenso ein Trikot gestiftet wie Nationaltorhüter Carsten Lichtlein und der Bundesligist THW Kiel (mit den Unterschriften der Spieler). Geboten werden kann auch auf den ersten Elfen-Weihnachtsbaum.

Handball gespielt wird auch noch. Und auch da hat sich Trainerin Renate Wolf etwas vorgenommen. Zwar musste sie in der Pause nach dem Pokal-Aus gegen Metzingen mit dezimiertem Personal arbeiten, weil Jennifer Rode und Kim Naidzinavicius mit der A-Nationalmannschaft unterwegs waren und fünf weitere Leverkusenerinnen mit der Junioren-Auswahl des DHB. Aber sie hat die bisherigen Partien analysiert und sich mit ihrem Team auf die nächsten Aufgaben eingeschworen. "Der HCL ist bärenstark und strotzt nur so vor Selbstvertrauen. Das wird ein harter Kampf, in dem jede Spielerin sich alles abverlangen muss", betont die Chef-Elfe.

Verzichten muss sie gegen Leipzig leider auf die junge Keeperin Vanessa Fehr, die sich den Daumen verletzt hat. Gut möglich also, dass neben Nataliya Gaiovych die eigentlich im Sommer ins Trainerteam gewechselte Natalie Hagel ein Comeback als zweite Keeperin gibt. Angeschlagen, aber wohl einsatzbereit ist Nina Schilk, die Probleme mit ihrem Knie hat. Solche Blessuren wirken verglichen mit einer Leukämie-Erkrankung ohnehin wie Kleinigkeiten.

(kre)
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