Handball Harte Arbeit soll sich für Elfen in Celle auszahlen

Leverkusen · Nach der peinlichen Niederlage gegen Berlin am vergangenen Wochenende will der Handball-Bundesligist Wiedergutmachung. Trainerin Renate Wolf hat dazu im Training die Zügel angezogen.

Keine von Bayers Handballerinnen kann behaupten, sie wäre nicht gewarnt gewesen. Dass Trainerin Renate Wolf die Zügel nach der peinlichen Pleite gegen den Aufsteiger Füchse Berlin anziehen würde, war für Beobachter ohnehin absehbar.

Und zusätzlich hatte die Chef-Elfe die Pressekonferenz genutzt, um ihre Schützlinge schon einmal auf die erhöhte Schlagzahl unter der Woche vorzubereiten. "Wir werden wirklich hart arbeiten - vor allem an der Verteidigung. Darauf können die Damen sich schon einmal einstellen", kündigte sie in einem Tonfall an, der manchen Zuhörer merklich zusammenzucken ließ. Wie gut die Lektion gesessen hat, das stellt sich schon am heutigen Samstag heraus. Denn da bekommen es die Leverkusenerinnen in Celle mit der SVG zu tun, einem weiteren Neuling von ähnlichem Format wie die Hauptstädterinnen.

Die Begegnung in der Schlossstadt, die auch als südliches Tor zur Lüneburger Heide gilt, bildet den Abschluss einer Hinrunde, die mit dem Wort "Durchwachsen" angemessen beschrieben ist. Einem holprigen Start folgte eine ordentliche Phase und just, als die Leverkusenerinnen die Konkurrenz aufhorchen ließen, kamen sie mit dem Jahreswechsel schwer aus dem Tritt. Bereits als gesichert gelten darf angesichts der Tordifferenzen die Tatsache, dass nach der ersten Halbserie unter dem Strich der sechste Tabellenplatz steht. Leisten sich die Elfen allerdings in Celle erneut einen Ausrutscher, dann droht der Anschluss an das Quartett voraus (Primus Thüringen ist ohnehin enteilt) abzureißen.

In Niedersachsen kommt es zu einem Wiedersehen mit Renee Verschuren. Die Niederländerin wechselte im Sommer nach nur einem Jahr zurück nach Celle - obwohl die Leverkusenerinnen sie gerne behalten hätten. Allerdings kam sie in Leverkusen auch nicht über gelegentliche Kurzeinsätze hinaus, während sie bei der SVG eine der zentralen Spielerinnen ist. Wenngleich beim Publikum natürlich Landsfrau Jolanda Robben etwas mehr Aufmerksamkeit zuteil wird, was aber zu einem gewissen Grad auch mit ihrer Verwandtschaft zu Fußball-Star Arjen Robben (FC Bayern) zu tun hat.

Von derlei Randaspekten will Wolf nichts hören. Und auch die sonst übliche Beschäftigung mit Stärken und Schwächen des Gegners trat in der Vorbereitung diesmal deutlich in den Hintergrund. Zu deutlich waren gegen Berlin die eigenen Defizite. "Und die müssen wir erst einmal in den Griff bekommen", sagte die Trainerin. Arbeit gab es also genug, zumal Wolf schätzte, in der Vorwoche hätten stolze 40 Prozent an dem gefehlt, was sie habe sehen wollen. Wie gegen die Füchse gilt auch heute in Celle: Schlagen können die Elfen sich eigentlich nur selbst. Bleibt abzuwarten, ob sie der Favoritenrolle diesmal mehr gerecht werden als am vergangenen Sonntag.

(rp)
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