Lokalsport Holzdeppe kündigt Start bei "Classics" an

Leverkusen · Der Ex-Weltmeister will seinen Saisoneinstand in Leverkusen geben und trifft auf den aktuellen Titelträger. Zwei Wochen vor der EM und den anschließenden Olympischen Spielen sind die "Classics" die Generalprobe für die Stabhochspringer.

Die Freiluftsaison 2016 geht in ihre entscheidende Phase. Eine Reihe von Leichtathleten des TSV Bayer haben ihre Saisonhöhepunkte noch vor sich. Mit den europäischen Titelkämpfen im niederländischen Amsterdam (7. bis 10. Juli) und den Olympischen Spielen (5. bis 21. August) stehen die Highlights des Jahres vor der Tür. Nach der Nominierung des Deutschen Leichtathletik-Verbandes (DLV) treten zwei Stabhochspringer aus Leverkusen die Reise zur EM an.

Tobias Scherbarth und Karsten Dilla starten in Amsterdam für Deutschland. Als eine der letzten Formüberprüfungen vor der Abreise soll ihnen das Heim-Meeting, die "Stabhochsprung Classics", morgen auf der Fritz-Jacobi-Anlage dienen.

Bei den Männern kommt es ab 19 Uhr zum Duell des Weltmeisters Shawn Barber gegen den ehemaligen Titelträger Raphael Holzdeppe. Der Zweibrücker, der bei den DM in Kassel wegen seiner Oberschenkelprobleme noch pausierte und gestern etwas überraschend für die EM nominiert wurde, meldete daraufhin kurzfristig seinen Start in Leverkusen. Dort will er nun sein Saisondebüt geben. Ursprünglich wollte er am Donnerstag in Madrid springen, "aber wir haben uns umentschieden, auch weil die Anreise kürzer ist". Muskulär fühle sich alles wieder normal an, gesprungen sei er im Training nicht mehr.

Mit dem Kanadier Shawn Barber trifft er auf den amtierenden Weltmeister und Meeting-Rekordhalter. Der 23-Jährige, der bereits die Panamerikanischen Spiele gewann, flog im vorigen Jahr über 5,83 Meter und verbesserte die Classics-Bestmarke um einen Zentimeter. In Peking wurde er anschließend mit 5,90 Metern Weltmeister. Im Januar knackte er beim Hallen-Meeting in Reno erstmals die Sechs-Meter-Marke. "Barber und Holzdeppe bei den ,Classics' zu haben, ist eine tolle Sache", sagt Paul Heinz Wellmann, Geschäftsführer der Leichtathleten.

Bei den Organisatoren der "Classics" ist die Hoffnung groß, dass sich die Springer des international besetzten Feldes, zu dem der ,Classics'-Sieger von 2013 Thiago Braz Da Silva (Brasilien) gehört, der magischen Höhe auch in Leverkusen nähern. Barber hatte die 6,00 Meter bereits im vergangenen Jahr aufliegen. "Die Springer befinden sich im Aufbau für Rio. Wir dürfen gespannt sein, wie hoch es schon hinaus geht", sagt Meeting-Direktor Michel Frauen. "An einem guten Tag ist den Jungs alles zuzutrauen."

Aus Leverkusener Sicht stehen insbesondere die EM-Starter Tobias Scherbarth und Karsten Dilla im Fokus. Beide präsentierten sich mit ihren Gold- und Silbermedaillen bei den Deutschen Meisterschaften in guter Form. Scherbarth sprang vor knapp anderthalb Wochen in Zweibrücken 5,70 Meter, was zugleich die Norm für die Olympischen Spiele bedeutete. Diese bestätigte er bei den Deutschen Meisterschaften. Bleibt er verletzungsfrei, tritt er die Reise zu beiden Großereignissen an. Dilla fehlen mit 5,65 Meter noch fünf Zentimeter zur Rio-Norm. "Es wäre klasse, wenn er die vor eigenem Publikum schafft", hofft Meeting-Direktor Michel Frauen.

Kurzfristig hat mit Ernest John Obiena noch ein Nachwuchstalent von den Philippinen für das Feld der Springer gemeldet, das ab 18 Uhr im Stadion Manfort auf spektakuläre Weise präsentiert werden soll. Mit den zurückliegenden Auftritten aus einer Stretch-Limousine oder einer Ski-Gondel haben Frauen und sein Team die Latte hoch gelegt - Thema diesmal soll eine Anlehnung an die Olympischen Spiele sein.

Bei den Frauen treffen die deutschen Damen gegen 16 Uhr auf geballte Power aus Skandinavien. Top-Athletinnen aus Schweden, Finnland und Dänemark reisen mit Bestleistungen von teils über 4,60 Meter an. Aber auch die zwei potenziellen Olympia-Teilnehmerinnen Annika Roloff (Holzminden) und Anjuli Knäsche (Kronshagen) wollen vorne mitspringen. In Abwesenheit von Silke Spiegelburg, die ihre Saison vorzeitig beendete, gehören aus TSV-Sicht die DM-Finalistinnen Lilli Schnitzerling und Regine Kramer zum Teilnehmerfeld.

(RP)
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