Lokalsport Integrativer Kick beim TuS Quettingen

Quettingen · Kinder, die Spaß am Fußball haben und auf dem Platz Freude versprühen, Eltern, die teils spannende Spiele verfolgen und ihre Sprösslinge anfeuern - zum 20. Mal war der Sportplatz Am Weidenbusch der Austragungsort des viertägigen Pfingstturniers, das vom TuS 05 Quettingen organisiert wird. Die Leitung liegt bei Raffaele Esposito, den alle im Umfeld des Vereins "Lello" nennen. "So weiß jeder direkt, wer gemeint ist", meint der Fußball-Jugendleiter der Quettinger.

 Manch energischen Zweikampf gab es in Quettingen zu sehen. Wichtiger war aber das gute Miteinander der Nachwuchskicker.

Manch energischen Zweikampf gab es in Quettingen zu sehen. Wichtiger war aber das gute Miteinander der Nachwuchskicker.

Foto: MISERIUS

Das Turnier stand in diesem Jahr unter dem Motto "Fußball verbindet", was mehr ist als eine Floskel: "In diesem Jahr haben wir auch eine A-Jugendmannschaft eingeladen, die aus Flüchtlingen besteht. Das war mir besonders wichtig", sagt Esposito, der die Aktion zusammen mit der Kolping Bildungsstätte organisiert hat. Die Flüchtlinge stammen aus acht verschiedenen Nationen. "Ich finde, nach allem, was sie erlebt haben, dürfen sie auch mal gewinnen und einfach nur Spaß am Sport haben."

Das A-Jugendturnier, an dem vier Teams teilgenommen haben, beendete das Team "FC Refugees" zwar hinter dem SV Heckinghausen, Gastgeber Quettingen und Blau-Weiß Köln, das sportliche Ergebnis sei jedoch lediglich eine Randnotiz, meint Esposito. Wichtiger sei das Miteinander.

Der Coach der Gewinner aus Heckinghausen, der ehemalige türkische Zweitligaspieler Hassan Akca, lobte die Verantwortlichen für das Engagement. Organisator Esposito, der aus Italien stammt, erklärt: "Den Jugendlichen ist egal, wo man herkommt." Nicht nur Herkunft, Hautfarbe und Religion seien Nebensache, sondern auch, ob man eine Behinderung habe oder nicht: "Hier wird kein Unterschied gemacht, und jeder wird akzeptiert." Mit über 20 Flüchtlingen und insgesamt 30 Nationalitäten wird beim TuS Quettingen das Thema Integration groß geschrieben.

Das Turnier erfährt durchweg positive Resonanz - und die Organisatoren viel Bestätigung. Ihre Arbeit scheint auch die Stadt Leverkusen zu honorieren. Nicht nur, weil Bürgermeister Bernhard Marewski die Siegerehrung abhielt, sondern auch, weil der Quettinger Sportplatz 2020 einen Kunstrasenplatz bekommen soll. Bisher wird noch auf Asche gespielt.

Bei den F-Junioren hat der TSV Merheim das Turnier gewonnen. Die C-Junioren des SC Holweide II sicherten sich ebenfalls den Sieg. In der B-Jugend gewann die SpVg Flittard und Ataspor Porz schaffte ohne Gegentor den Turniersieg bei der E-Jugend. Esposito geht es jedoch vor allem um das Verbindende des Sports: "Wir sind eine Familie. Bei uns erhält jeder eine Chance."

(RP)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort