Lokalsport Irritation bei Schwimm-Meisterschaft

Leverkusen · Behindertensportler Hannes Schürmann drohte, die Normen zu verlieren. Dem Protest wurde stattgegeben. Nun ist er wie zwei seiner Teamkollegen fürs WM-Team vorgeschlagen.

 Hannes Schürmann

Hannes Schürmann

Foto: Knisse (Archiv)

Ein Wechselbad der Gefühle erlebten die Behindertensportler des TSV Bayer bei den Internationalen Deutschen Schwimm-Meisterschaften in Berlin. Während Sebastian Iwanow Saisonbestzeit schwamm und als bester Schwimmer 2014 ausgezeichnet wurde, gab es um Hannes Schürmann kurzzeitig Irritationen.

Er wurde in eine für ihn ungünstigere Klasse umgruppiert. Niemand hatte mit diesem Szenario gerechnet. Der Schwimmer hatte von jetzt auf gleich alle seine Normen für die WM verloren und stand mit leeren Händen da. Am Abend dann gab es die Entwarnung: Dem Protest der Deutschen Mannschaft wurde stattgegeben und Schürmann durfte wieder in seiner alten Klasse starten.

Reibungsloser ging es bei seinen Kollegen. Sebastian Fontayne startete unter anderem über 400-Meter-Freistil. Der 18-Jährige begann das Rennen etwas zu schnell und musste dem hohen Anfangstempo Tribut zollen. Am Ende stellte Fontayne mit 4:42,57 Minuten aber eine neue persönliche Bestleistung auf. In den Ausscheidungsrennen begann der TSV-Athlet kontrollierter und steigerte seine Bestzeit erneut. Am Ende scheiterte er nur um 55 Hundertstel an der WM-Norm, allerdings sicherte er sich einen Platz im B-Finale und somit eine weitere Chance auf die Qualifikation. Dort konnte Fontayne seine Bestleistung wieder unterbieten. In 4:41,27 Minuten fehlten am Ende 27 Hundertstel zum WM-Ticket.

Die Leverkusener 4x100-Meter-Freistil-Staffel belegte Rang fünf. Startschwimmer Sebastian Iwanow erfüllte dabei mit 1:09,67 Minuten und Saisonbestzeit erneut die B-Norm für die WM. Iwanow sicherte sich zudem über 50-Meter-Rücken den Titel in der Startklasse S6 und erreichte das A-Finale.

Dort untermauerte er seine ansteigende Form und belegte einen guten Bronzerang. Im Rahmen der Finalläufe wurde er dann als erfolgreichster deutscher Schwimmer des Jahres 2014 geehrt. Marie Eckelmann stellte über 50-Meter-Freistil in 44,45 Sekunden eine neue persönliche Bestleistung auf. Tobias Pollap verbesserte auf seiner Paradestrecke über 50 Meter im Vorlauf seinen Deutschen Rekord auf 29,17 Sekunden, verfehlte die WM-Norm aber um sieben Hundertstel. Über 100-Meter-Freistil schwamm er in 1:05,33 Minuten einen weiteren Deutschen Rekord. Nach den Meisterschaften schlug Bundestrainerin Ute Schinkitz Sebastian Iwanow, Tobias Pollap und Hannes Schürmann für das WM-Team vor.

(erer)
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