Handball Krecklers Wille beschert LTV den Sieg

Leichlingen · Der Handball-Drittligist aus Leichlingen gewinnt überraschend gegen den Tabellenführer aus Krefeld. David Kreckler spielt dabei eine entscheidende Rolle. Am Ende kennt der Jubel in der Halle und beim Trainer keine Grenzen.

Im ersten Anlauf scheiterte David Kreckler noch an Keeper Philipp Ruch. Die zweite Chance ließ er sich dann nicht entgehen. Während die Fans des Handball-Drittligisten bereits völlig aus dem Häuschen waren, zwang sich Trainer Frank Lorenzet noch zu ungewöhnlicher Zurückhaltung und schwor sein Team auf die nach einer Auszeit verbleibenden Sekunden ein. Als endlich die Schlusssirene das überraschende 28:27 (14:12) gegen Tabellenführer HSG Krefeld als perfekt vermeldete, gab es kein Halten mehr in der Hilgener Max-Siebold-Halle - nicht bei den Pirates und erst recht nicht bei ihrem temperamentvollen Übungsleiter.

Der ballte immer wieder beide Fäuste gen Tribüne, sprang unauflässig in die Höhe und schrie die Anspannung der aufreibenden 60 Minuten heraus, die er nach früher Verwarnung durch die Referees lange hatte in sich hineinfressen müssen. "Ein Sieg ist immer toll, erst recht in der letzten Sekunde und gegen den Spitzenreiter", schwärmte er nach einigen Minuten der Besinnung. "Und bei all den Widrigkeiten, die uns von außen ereilt haben", fügte er nach einer kurzen Pause hinzu. Zum Teil führte er aus, was er damit meinte: die Verletzung des einen Keepers Ante Vukac im Abschlusstraining (Fußbruch), das Auflaufen des anderen (David Ferner), der trotz Knieproblemen eine Klasseleistung aufs Parkett legte, zwei weitere Leichlinger, die aus Personalnot spielen mussten (Henning Padeken und Dirk Schumacher) sowie die Heimspiele in der Fremde, die erst am Freitag mit der Partie gegen Schalksmühle in der dann fertig renovierten Halle Am Hammer ein Ende findet.

Zu den Referees wollte er lieber nichts sagen, dabei hatten die großen Anteil daran, dass der Leichlinger Sieg überhaupt so knapp ausfiel. Im von technischen Fehlern geprägten ersten Durchgang pfiffen sie sehr unausgewogen - und meist zu Ungunsten der Leichlinger, denen mehrere Siebenmeter verweigert wurden und die gegen die in Serie grenzwertigen Offensivfouls verhängt wurden. Das gab sich zunächst, als die Pirates gegen einen schwachen Primus nach dem Seitenwechsel neben der starken Abwehr endlich auch einmal in der Offensive überzeugten. 20:15 lagen sie in der 38. Minute vorne, ehe jene Phase begann, die den sicher geglaubten Sieg noch einmal ernsthaft in Gefahr brachte und Lorenzets Geduld bis an die Schmerzgrenze auf die Probe stellte. Nach dem Platzverweis gegen Ousse Lajnef, der Opfer schlecht platzierter Strafenzettel wurde (42.), standen die Leichlinger zwischenzeitlich sogar nur noch mit vier Spielern auf dem Feld. Dann verloren sie auch noch Felix Janssen (44.), waren kurz von der Rolle und schienen plötzlich sogar wie der sichere Verlierer (21:24 in der 47. Minute). Doch dann begann die furiose Aufholjagd, die Kreckler schließlich mit dem Siegtor im zweiten Anlauf vollendete.

LTV: Ferner, Becker (bei einem Siebenmeter) - Schumacher, Lange (4), Janssen (3), Hilger (3), Menzlaff (4), Novickis (10/3), Lajnef (2), Padeken, Munkel, Ranflter, Pallach, Kreckler (2).

(RP)
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