Lokalsport Kuczmann fordert mehr Zusammenhalt

Leverkusen · Der Trainer des Basketball-Zweitligisten aus Leverkusen warnt vor dem morgigen Gegner Dresden Titans. Er appelliert an sein Team, sich von eigenen Fehlern nicht irritieren zu lassen. Die Giants wollen zu Hause ihre weiße Weste wahren.

 Alexander Blessig und seine Teamkollegen sind morgen gegen Dresden gefordert.

Alexander Blessig und seine Teamkollegen sind morgen gegen Dresden gefordert.

Foto: UWE MISERIUS

Umkämpft geht es zu in der 2. Basketball-Bundesliga (ProB). Das belegen nicht nur die Ergebnisse der Bayer Giants, die zuletzt 89:92 in Coburg verloren. Die Dresden Titans haben an den ersten vier Spieltagen noch keine Partie mit mehr als vier Punkten Unterschied bestritten. Morgen (16 Uhr) sind die Sachsen zu Gast in der Ostermann-Arena, wo die Giants ihre weiße Weste bewahren möchten. Von der bisherigen Bilanz des Kontrahenten lässt sich die Mannschaft nicht blenden.

"Die Leistungsdichte war schon immer enorm in der ProB", sagt Bayer-Trainer Achim Kuczmann. "Aber dieses Jahr ist sie wohl noch größer geworden. Das mache ich vor allem am Abschneiden von Bayern München II fest." Die Reserve des Bundesligisten ist stark besetzt und hat in der vorigen Saison den fünften Platz geholt. Dieses Jahr steht die Truppe ohne Sieg am Tabellenende. Genauso überrascht sind wohl die Dresden Titans von ihrer Bilanz. Erst ein Mal gewannen die Ostdeutschen, obwohl sie als ProA-Absteiger ambitioniert gestartet sind. Eine Platzierung unter den ersten vier hatte Trainer Nenad Josipovic als Ziel ausgegeben.

Alarmiert müssen die Dresdner allerdings noch nicht sein. Die Titans hatten in allen vier Partien Siegchancen, unterlagen aber drei Mal mit zwei, drei beziehungsweise vier Punkten Unterschied. Nur bei den Bayern gelang ein knapper 77:75-Erfolg. "Von den Ergebnissen dürfen wir uns nicht täuschen lassen. Als ProA-Absteiger ist Dresden eine Hausnummer", sagt Kuczmann: "Die Mannschaft ist schlagkräftig."

Ein wenig durcheinandergewürfelt wurden die Titans nach dem Abstieg aber auch. Viele Leistungsträger verließen die Mannschaft, neue mussten hinzugeholt werden. Travis Thompson wechselte zum Beispiel aus Frankfurt zu den Sachsen. Der US-Amerikaner agierte in den ersten drei Partien ordentlich, fiel dann aber mit einer Sprunggelenkverletzung aus. "Ob er weiterhin nicht dabei ist, wissen wir leider nicht. Mit Informationen hält man sich beim Gegner bedeckt", sagt Kuczmann. Als zweiter US-Import verstärkt Steven Bennett das Team. Der Aufbauspieler drehte im jüngsten Duell gegen Elchingen mit 22 Punkten auf.

"Es ist nicht leicht, sich auf Dresden einzustellen, weil sie doch viele Spieler haben, die in die Bresche springen können", weiß Kuczmann. "Bennett war zuvor gar nicht so auffällig, hat jetzt aber seine Klasse unter Beweis gestellt." Top-Scorer der Titans ist mit 65 Saisonpunkten der 2,05 Meter große Helge Baues, der bereits in der ProA für Dresden gespielt hat.

Die Konzentration der Giants wird vor allem auf der eigenen Leistung liegen. Denn auch die Leverkusener könnten nach vier Spieltagen besser dastehen, als mit einer ausgeglichenen Bilanz. In den Auswärtsspielen in Rhöndorf und Coburg leisteten sich die Basketballer jeweils Phasen, in denen sie den Ball zu einfach hergeschenkt haben. "Das ist eine Frage der Konzentration und natürlich schwer zu trainieren," erläutert der Coach. "Ein Fehlpass gegen eine aggressive Deckung kann passieren, aber das darf dann nicht in den Kopf." Eine Serie von eigenen Fehlern sorgte zum Beispiel für die Vorentscheidung in Coburg durch einen 0:16-Lauf. "Wir reden natürlich über diese Dinge. Das Wichtigste ist, dass wir nach Fehlern als Team zusammenstehen."

Kuczmann wird auch morgen auf einen fast kompletten Kader zurückgreifen können. Nur Olegas Legankovas ist mit einem Bänderriss weiterhin außer Gefecht gesetzt.

(trd)
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