Lokalsport LTV löst Pflichtaufgabe in Langenfeld

Langenfeld · Der Sieg gegen den Aufsteiger aus der Nachbarstadt war knapp, aber verdient. Frank Lorenzet kritisierte den Spielstil der SGL.

 Tim Hilger (am Ball) traf sieben Mal in das Langenfelder Tor und sicherte damit den verdienten Sieg gegen den Aufsteiger.

Tim Hilger (am Ball) traf sieben Mal in das Langenfelder Tor und sicherte damit den verdienten Sieg gegen den Aufsteiger.

Foto: RALPH MATZERATH

In den letzten Spielminuten kam in der Sporthalle am Langenfelder Konrad-Adenauer-Gymnasium mehr Hektik auf, als dem Leichlinger TV lieb gewesen sein dürfte. Der Westdeutsche Handballmeister erledigte im Derby beim Tabellenletzten SG Langenfeld seine Pflicht. Doch der Weg zum verdienten 32:29 (19:12) gestaltete sich schwieriger als gedacht - aus drei Gründen.

Ursache Nummer eins bildete für Frank Lorenzet das Auftreten der Langenfelder: "Sie haben mit ihrer Spielweise und ihrem Verhalten von Anfang an versucht, Hektik in das Spiel zu bringen", sagte der Trainer-Manager des LTV. Die SGL habe in der Deckung hart zugepackt und zudem viel von der Bank aus reklamiert. "In der zweiten Hälfte haben sich die Schiedsrichter davon beeinflussen lassen", erklärte Lorenzet - und lieferte damit den zweiten Grund für den überraschend knappen Sieg.

Der LTV kassierte insgesamt neun Zeitstrafen, während die Gastgeber lediglich viermal einen Spieler auf die Bank schicken mussten. "Die meisten unserer Tore kassieren wir in Unterzahl. Kein Wunder, dass es dann doch noch eng wird", sagte Lorenzet. Der Beleg: Als der LTV zwischenzeitlich sogar mit drei Mann in Unterzahl spielte, robbten sich die Langenfelder von 18:25 (46.) auf 23:26 (50.) heran. In Hälfte eins hatten sich die spielerisch stärkeren und routinierten "Pirates" schnell einen komfortablen Vorsprung erspielt, der nach dem Seitenwechsel zunehmend schrumpfte.

Der Coach stellte sich nach der Partie vor seine Mannschaft. Den Eindruck vieler der 400 Zuschauer in der Halle, dass der LTV nur das Nötigste getan habe, um den Sieg über die Zeit zu bringen, teilt er nicht: "Die Jungs haben bis zum Ende voll durchgezogen - und das ohne ein echtes Training in der Woche. Damit bin ich total zufrieden", betonte der Coach.

Sein Team hatte wegen verletzungsbedingter Ausfälle in der kurzen Wintervorbereitung kaum bis gar nicht trainieren können - der dritte und letzte Grund für das Ergebnis. Die personellen Probleme wirkten sich in der zweiten Halbzeit unweigerlich auf das Leichlinger Spiel aus. Dass die "Pirates" dem Underdog überlegen waren, musste nach der Partie niemandem erklärt werden. Die mitgereisten Leichlinger Fans registrierten aber ebenfalls, dass ihre Mannschaft in dieser Saison schon laufstärkere Auftritte hingelegt hatte.

Vor allem nach der Pause fehlte es an Bewegung im Spiel der Gäste, was auf die personellen Probleme zurückzuführen war. "Wir haben Langenfeld aber trotzdem dominiert", betonte Lorenzet. Winterzugang Christian Mergner, der sein erstes Spiel im Leichlinger Trikot ablieferte, sah es ähnlich: "Wir haben ordentlich gespielt. Die Zeitstrafen haben uns nach dem Wechsel zu schaffen gemacht."

Für Lorenzet stand nach dem Spiel fest: "Die SGL hatte nicht den Hauch einer Chance." Das sind klare Worte, die es im Kern treffen. Nur mit etwas mehr Glück auf Langenfelder Seite hätte der LTV noch in Bedrängnis kommen können.

LTV: Vukas, Fuchs (für einen Siebenmeter) - Kreckler (7/3), Lange (2), Hansen (8), Hilger (7/1), Zechmeister (1), Lajnef (2), Novickis (2), Mergner (1), Barwitzki (2).

(mol-)
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