Lokalsport LTV siegt und fiebert kollektiv mit

Leichlingen · Direkt nach dem 32:26 in Gummerbach ging es an den Fernseher, um der deutschen Nationalmannschaft die Daumen im EM-Finale zu drücken.

 Valdas Novickis brachte seinen Leichlinger TV voran.

Valdas Novickis brachte seinen Leichlinger TV voran.

Foto: MATZERATH

Die Terminierung hätte glücklicher sein können, keine Frage. Dass der Handball-Drittligist Leichlinger TV ausgerechnet gestern Nachmittag zum Auswärtsspiel bei der HSG Gummersbach/Derschlag II antreten musste, dürfte so manchem Fan und wohl auch manchem Spieler übel aufgestoßen sein. Denn parallel zum LTV spielte die deutsche Nationalmannschaft knapp 1000 Kilometer östlich um den EM-Titel. Während Millionen Zuschauer ein mitreißendes Match sahen, waren die Leichlinger gezwungen, sich gegen den Vorletzten Gummersbach auf den Alltag in der 3. Liga zu konzentrieren.

Für Coach Frank Lorenzet zählte das vor der Partie natürlich nicht als Ausrede. Nach dem Abpfiff gab es für seine Mannschaft aber auch keinen Grund, sich aus irgendetwas herauszureden. Die Leichlinger entschieden die Begegnung deutlich für sich. Am Ende hieß es 32:26 (13:17). "Gummersbach war der erwartet starke Gegner. Aber meine Mannschaft hat das sehr abgeklärt gemacht. Ich muss allen Spielern ein großes Lob aussprechen", sagte Lorenzet glücklich. Der Leichlinger Auftritt war von Beginn an von großer Souveränität geprägt.

Lorenzets Team legte nach einem furiosen Start schnell mehrere Tore zwischen sich und den Gegner und führte auch dank Ante Vukas bereits früh mit 4:0 (10.). Der zuletzt immer wieder schwächelnde Keeper glänzte mit 15 Paraden allein in der ersten Hälfte. "Er hat uns enorm geholfen", meinte Lorenzet. Sein Team trat aufgrund der spielfreien Bundesliga gegen eine stark verstärkte Gummersbacher Mannschaft an, kam damit aber sehr gut zurecht.

Vor einer praktisch leeren Halle verwalteten die Gäste in der Folge ihre Führung und bauten sie nach und nach aus, so dass Gummersbach praktisch zu keinem Zeitpunkt für einen Sieg in Frage kam. "Es war ein Start-Ziel-Sieg, der nie in Gefahr geraten ist", meinte auch Lorenzet, der wie seine Mannschaft und der Gegner unmittelbar nach der Partie nur einen Weg kannte - den zum Fernseher.

Denn als die Schlusssirene in Gummersbach ertönte, war in Krakau noch eine komplette Halbzeit zu spielen. Den sensationellen EM-Sieg der deutschen Mannschaft schauten deshalb alle Spieler gemeinsam. Für den LTV fand der gestrige Abend somit in doppelter Hinsicht ein mehr als versöhnliches Ende.

LTV: Vukas, Bungart - Reuland (3), Lange (3), Hilger (3/1), Hansen (5), Novickis (7), Padeken (4), Zechmeister, Kreckler (7/4), Kirfel.

(mol-)
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