Lokalsport LTV steht zum Start vor einer Feuerprobe

Leichlingen · Heute treffen Leichlingens Handballer auf Bayer Dormagen. Beide Teams zählen zu den Aspiranten für die Spitzengruppe.

 Mike Schulz (l.) steht nach überstandenem Kreuzbandriss vor seinem Comeback. Ob er bereits beim Auftakt in Dormagen seine Treffsicherheit unter Beweis stellen kann, ist offen - aber er brennt auf seine ersten Spielminuten.

Mike Schulz (l.) steht nach überstandenem Kreuzbandriss vor seinem Comeback. Ob er bereits beim Auftakt in Dormagen seine Treffsicherheit unter Beweis stellen kann, ist offen - aber er brennt auf seine ersten Spielminuten.

Foto: MISERIUS (ARCHIV)

Zufrieden ist Frank Lorenzet nicht unbedingt. Er blickt mit gemischten Gefühlen auf den Saisonauftakt. "Ich könnte mir auch jemand anderen vorstellen", sagt er - und meint einen leichteren Gegner. Der Trainer-Manager des Handball-Drittligisten Leichlinger TV muss aber auch zugeben: "Zum Auftakt ist das für die Fans sehr gut." Ein Härtetest gleich zum Saisonstart - eigentlich ist die Partie heute bei Bayer Dormagen (20 Uhr, TSV Bayer Sportcenter) ganz nach Lorenzets Geschmack. "Dormagen ist ein Kandidat für die vorderen Plätze", betont der Coach, für dessen Klub allerdings dasselbe gilt: "Leichlingen ist ein Top-Favorit in der Liga. Die werden ganz oben landen", prognostiziert Dormagens Trainer Ulli Kriebel.

Ein wichtiger Faktor für eine gute Saison dürfte dann aber noch auf der Bank sitzen. Rechtsaußen Mike Schulz ist erst seit einer Woche im Mannschaftstraining. Beim Pokalspiel gegen Hannover-Burgdorf war er bereits wieder im Kader, blieb aber noch auf der Bank. "Seit dem 19. August bin ich wieder gesundgeschrieben", sagt Schulz, der seit November mit einem Kreuzbandriss ausfiel. Jetzt will der flinke Linkshänder wieder angreifen. "Ich bin fit und brauche Spielpraxis", betont der 26-Jährige. Dass in fittem Zustand kein Weg an ihm vorbeiführt, dürfte klar sein: Vergangene Saison war Schulz auch Wochen nach seiner Verletzung noch Top-Torschütze der Liga. Trotz mehr als sieben Monaten Pause standen zum Saisonende 98 Treffer, davon 28 verwertete Sieben-Meter, in der Statistik. Besonders die Sicherheit bei Siebenmetern ging dem LTV danach weitgehend ab.

Doch nun ist Schulz wieder dabei, auch wenn er noch bremst: "Für so eine Verletzung braucht man meistens acht bis zehn Monate", sagt der Handballer. Er habe nun gerade sieben hinter sich. Teamkollege Markus Bouali, der zusätzlich zum Kreuzband auch am Meniskus laboriert, ist dagegen noch nicht so weit. "In vier Wochen ist er wieder dabei, wenn alles gut läuft", sagt Lorenzet, der seine Langzeitverletzten schonend an das Team heranführt. "Ich hätte im Pokal gern schon zehn Minuten gespielt", betont Schulz. Doch Lorenzet ließ ihn auf der Bank und zog Routinier David Kreckler vor. "Er macht das einfach sehr gut", lobt Schulz und fügt an: "Es ist klar, dass ich mich erstmal hinten anstellen muss. Ob ich gesetzt bin, weiß ich nicht." Ein fitter Schulz in Form wäre aber wohl unumgänglich für Lorenzet, der in Kreckler einen geduldigen Ersatz auf hohem Niveau im Kader weiß.

Überhaupt sieht Lorenzet seine Mannschaft deutlich breiter aufgestellt. Sieben Neuzugänge sollen dem LTV mehr personelle Sicherheit geben, als in der vergangenen Saison, in der die Blütenstädter auf dem Zahnfleisch gingen. "Wir haben auf die Probleme gut reagiert", sagt Schulz. Besonders die vielen Gegentore sollen deutlich reduziert werden. "Ein Platz unter den ersten Drei wäre realistisch", betont der Rechtsaußen - und fügt an: "Das Ziel ist aber erstmal: fit bleiben!"

(jim-)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort