Lokalsport LTV - vorne hui, hinten zu anfällig für Gegentreffer
Leichlingen · Der Handball-Drittligist ist mit 106 Treffern in drei Spielen das torgefährlichste Team der Liga. In der Defensive spielen die Leichlinger aber noch nicht wie eine Spitzenmannschaft.
Unzufrieden kann man beim Handball-Drittligisten Leichlinger TV derzeit eigentlich nicht sein. Mit drei Siegen aus den ersten drei Saisonspielen holten die "Pirates" bisher die maximale Punkteausbeute und rangieren in der Tabelle auf dem zweiten Rang.
Eine Momentaufnahme, versteht sich. Das sieht auch Trainer Frank Lorenzet so, der - so kennt man ihn - aber natürlich noch so Manches findet, was es zu verbessern gilt. Der aktuelle Hauptkritikpunkt des Coaches: "Unser Spiel ist noch viel zu unkonstant."
Die jüngste Partie gegen den TV Korschenbroich zum Beispiel spiegele die noch nicht hundertprozentige Form seines Teams wider. Zwischenzeitlich lagen die Leichlinger mit sechs Treffern zurück, konnten sich dann aber steigern. Am Ende sprang bekanntlich ein 34:32-Sieg heraus. "So ein Spiel kannst du nicht immer herumbiegen", betont der Trainer, "es wird Tage geben, an denen das eben nicht möglich ist." Also lieber gleich verhindern, dass es zu einer Aufholjagd kommen muss. Aber wie?
In der Offensive ist dem LTV selten ein Vorwurf zu machen. Mit 106 Treffern sind Lorenzets Jungs auch in der neuen Spielzeit schon mit Abstand die torgefährlichste Mannschaft der Liga. "So ist es praktisch immer", stellt der Coach treffend fest. Das Problem liegt vielmehr in der eigenen Deckung. "Die vielen Gegentreffer müssen wir abstellen."
Was in der Theorie nur logisch und einfach klingt, wird sich in der Praxis heute Abend gegen die HSG Gummersbach/Derschlag II (20 Uhr, Halle am Hammer) allerdings nur schwer umsetzen lassen. Mit Karol Zechmeister droht ein Teil der Deckung (Grippe) auszufallen. Außerdem stehen Fragezeichen hinter den Einsätzen von Torgarant Kevin-Christopher Brüren, Ioannis Frangis (beide ebenfalls Grippe) sowie Ousse Lajnef, der sich eine Bänderdehnung zuzog. Auch Lorenzet dürfte froh sein, wenn er heute Abend an der Seitenlinie stehen kann. Der Trainer hatte unter der Woche ebenfalls flachgelegen.
"Die personelle Situation ist wieder einmal nicht die beste", ärgert sich der Coach, der vom kommenden Gegner (aktuell Sechster bei zwei Siegen und einer Niederlage) überrascht ist. Im jüngsten Spiel hatte die HSG Handball Lemgo II das Nachsehen. "Lemgo schätze ich eigentlich sehr stark ein", meint Lorenzet, "wenn wir am Freitag erfolgreich sein wollen, müssen wir extrem fokussiert sein."
Und das am besten über die gesamte Spielzeit.