Lokalsport LTV will die verkorkste Saison schnell abhaken

Leichlingen · Trainer Frank Lorenzet sprach nach der 25:27-Niederlage gegen Lemgo von einer "Seuchensaison" - eine treffende Beschreibung angesichts des anhaltenden Verletzungspechs der Leichlinger, die Platz fünf belegen.

 Auch die zehn Treffer von David Hansen konnten an der Niederlage zum Saisonabschluss nichts mehr ändern.

Auch die zehn Treffer von David Hansen konnten an der Niederlage zum Saisonabschluss nichts mehr ändern.

Foto: MISERIUS (ARCHIV)

Zum Schluss gab es eine Niederlage - irgendwie folgerichtig, nach der beendeten Drittliga-Saison. 25:27 (12:12) verlor der Leichlinger TV, vormals West-Meister, bei der HSG Handball Lemgo II. Es war ein Ergebnis mit Symbolkraft für die komplette Spielzeit: Zuletzt gab es zwei Siege, dann einige Verletzte und eine Niederlage. So lief es beinahe das komplette Jahr. Trainer-Manager Frank Lorenzet klagte nach der tabellarisch bedeutungslosen Partie nicht zu unrecht: "Die Seuchensaison hat auch beim letzten Spiel nicht aufgehört."

Neben Rechtsaußen David Kreckler (Ermüdungsbruch im Fuß) fehlte auch Spielmacher Valdas Novickis mit einer Leistenzerrung. "Er hat sich warm gemacht, aber ein Einsatz wäre ohne Sinn gewesen", erklärte Lorenzet. Die Blessur schleppe Novickis schon länger mit sich herum. Allein: An eine Pause war bisher nicht zu denken. Durchgängig plagten den LTV Personalsorgen. Da stach der erfahrene Litauer als Konstante deutlich heraus.

Mut machte immerhin, dass sich die verbliebenden Spieler lange wehrten und auch ein wenig an sich selbst und einer Portion Pech scheiterten. Allein David Hansen scheiterte drei Mal an der Latte, Linksaußen Moritz Barwitzki vergab einen Siebenmeter. Lob vom Chef holte sich immerhin Fynn Natzke ab. Der ist normalerweise im Kreisligateam unterwegs, spielte aber 20 Minuten gegen Lemgo und machte sogar ein Tor. "Es freut mich immer, wenn solche Jungs dann auch mal etwas Zeit bekommen. Er hat gut gespielt", lobte Lorenzet.

Grundsätzlich aber atmet aktuell der ganze Klub auf, dass die verkorkste Saison endlich beendet ist. Dass nach dem West-Titel wieder etwas Bodenhaftung einkehren würde, war abzusehen. Dass es so hart werden würde, allerdings nicht. Bei Siegen gegen Hagen, Dormagen oder Longerich machte sich bemerkbar, dass in Leichlingen eine Top-Mannschaft trainiert. "Höhen, höher als hoch", sagt Lorenzet dazu. Allerdings gilt das auch für die umgekehrte Richtung. Eine Spielzeit als ständiges Auf und Ab.

Neben den zahlreichen Zugängen baut der Trainer für die kommende Spielzeit auf Marcus Bouali und Mike Schulz. Schulz werde nach seinem Kreuzbandriss in der zweiten Vorbereitungsphase Anfang August wieder voll einsteigen. Bei Bouali könnte es noch ein paar Wochen länger dauern, schätzt Lorenzet. Klar ist: Beide Spieler dürften zentrale Rollen im LTV-Kader besetzen. Schulz als pfeilschneller Rechtsaußen, Bouali als wurfstarker Spielgestalter.

Mit dem deutlich verbreiterten Kader dürfte Leichlingen wieder als Kandidat für die Spitzengruppe ins Rennen gehen. "Der fünfte Platz ist unter den Umständen ein überragendes Ergebnis", sagt Lorenzet. Man dürfe nicht vergessen, dass zahlreiche Klubs mit einem höheren Budget hinter dem LTV stünden. "Das Gerede von einem angeblich so hohen Etat bei uns nervt. Die kaschieren damit nur ihre eigene Unfähigkeit", poltert der Trainer. Damit dürfte er recht haben.

LTV: Fuchs, Vukas - Lange (5), Hilger (2), Hansen (10), Lajnef, Mergner (2), Natzke (1), Barwitzki (4), Zechmeister (1)

(jim)
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