Lokalsport Mutlose Elfen erleben Debakel gegen Leipzig

Leverkusen · Das war deutlich: 18:36 unterlag das Team von Trainerin Renate Wolf gegen den Favoriten. Vor allem die drei Torhüterinnen waren von der Rolle. Auch in der Offensive lief so gut wie nichts zusammen.

 Kim Braun (re.) und ihre Teamkolleginnen waren gegen zupackende und spielerisch überlegene Leipzigerinnen chancenlos.

Kim Braun (re.) und ihre Teamkolleginnen waren gegen zupackende und spielerisch überlegene Leipzigerinnen chancenlos.

Foto: UWE MISERIUS

Auch die letzten Sekunden des Spiels konnten Trainerin Renate Wolf nicht mehr mit einem rundum gebrauchten Tag versöhnen. Während Jennifer Rode und Kim Berndt mit Siebenmetern für Bayers Bundesliga-Handballerinnen scheiterten, verwandelte Shenia Minevskaja auf der Gegenseite sie mit traumwandlerischer Sicherheit. Ihr Treffer machte ein Ergebnis perfekt, das Bayers Handballerinnen vorkommen musste, wie ein Schlag ins Gesicht. Auf der Suche nach positiven Ansätzen beim 18:36 (8:17) gegen den HC Leipzig war schon ein sehr genauer Blick nötig, um überhaupt fündig zu werden.

Immerhin: Obwohl sie bereits 60 Minuten mit den Nachwuchs-Elfen in den Knochen hatte und in schwerster Krise eingewechselt wurde, zeigte die junge Mia Zschocke ein ordentliches Bundesliga-Debüt. Im improvisierten Trikot mit der Nummer sieben packte sie in der Defensive ordentlich zu, eroberte gleich zweimal gedankenschnell den Ball und hatte vorne Pech bei einem Aluminiumtreffer. Die böse Klatsche abzuwenden, wäre jedoch zu viel verlangt gewesen.

Zu viel lief schief bei den Elfen. "Unsere Abwehr hat gar nicht gezogen. Da fehlte auch der Mut, offensiv herauszurücken", ärgerte sich Wolf. Oft genug wurden die drei Keeperinnen alleine gelassen. Doch Branka Zec, Vanessa Fehr und Dana Centini waren ohnehin alles andere als in Höchstform. Das Trio brachte es in 60 Minuten gemeinsam auf nur sechs (!) gehaltene Bälle. Und vorne? Da passte noch weniger. "Wir haben heute ohne Außen gespielt. Auch aus dem linken Rückraum kam nicht genug. Dann wird der Platz für die Kreisläuferin richtig eng", analysierte die Chef-Elfe, nachdem der HCL den Leverkusenerinnen sinnbildlich die Flügel gestutzt hatte. Bei so vielen Defiziten fiel auch die magere Ausbeute bei den Strafwürfen - zwei Treffer bei fünf Versuchen - nicht mehr allzu schwer ins Gewicht.

Nach zehn Minuten konnten die Bayer-Fans beim Stand von 5:5 noch von einer Überraschung träumen - doch von da an lief so gut wie nichts mehr zusammen. Nur drei Treffer in den 20 verbleibenden Minuten bis zur Pause wies die Statistik für die Gastgeberinnen aus. Renate Wolf versuchte schon früh, dem entgegen zu steuern, nahm beim Stand von 5:7 eine Auszeit, tauschte fast das komplette Team aus - ohne nennenswerten Effekt.

Erst Mitte Oktober geht es nun weiter. "Bis dahin werden wir an den richtigen Stellschrauben drehen müssen", sagte Wolf. Und zu drehen gibt es nach diesem Debakel eine Menge. Das nächste Spiel bestreiten die Leverkusenerinnen am 15. Oktober beim starken Aufsteiger Neckarsulm.

Elfen Zec, Fehr, Centini - Bijan (2), Jurgutyte (2), Seidel, Braun, Zschocke, Potocki (2). Bruggeman, Adams, Karolius (3), Berndt (2/1), Janouskova, Schilk, Rode (7/1).

(kre)
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