Lokalsport Oeser: "Mutter sein härtet ab"

Peking · Die TSV-Siebenkämpferin eröffnet heute die WM.

Jennifer Oeser ist recht knapp vor ihrem Wettkampf bei den Leichtathletik-Weltmeisterschaften in Peking eingetroffen. Erst am Donnerstag landete sie in der chinesischen Hauptstadt. Der kleine Jakob war der Grund. Sie wollte möglichst lange bei ihrem Sohn bleiben. Die Siebenkämpferin des TSV Bayer eröffnet heute um 9 Uhr Ortszeit die Titelkämpfe im Olympiastadion.

Aber das ficht sie nicht an. "Jetlag gibt es nur im Kopf", sagt sie. Am ersten Tag muss man bis zum Abend durchhalten, auch wenn es schwer fällt. Dann gut ausschlafen, und man ist einigermaßen im Rhythmus. So hat sie es auch gemacht. "Mutter sein härtet ab", stellt die 31-Jährige klar. Nächte, in denen sie durchschlafen kann, gehören zu Hause auch erst einmal der Vergangenheit an. "Die Punktzahl von Ratingen bestätigen", gibt sie als Zielsetzung aus. Dort kam sie auf 6306 Punkte, aktuell Platz 16 der Weltrangliste. Natürlich hat sie nach der langen Pause, zunächst wegen einer Verletzung, dann wegen der Schwangerschaft, nicht die Leistungsfähigkeit der Jahre 2009, 2010 und 2011, als sie bei Welt- und Europameisterschaften einmal Silber und zweimal Bronze holte. 2010 gelang ihr mit 6683 Punkten auch ihre Bestleistung.

Die Prioritäten im Leben von Jennifer Oeser haben sich verschoben. "Ich muss nicht mehr alles um jeden Preis machen. Aber der Ehrgeiz ist in einem drin. Wenn ich auf dem Platz stehe, bin ich ganz Sportlerin."

(RP)
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