Basketball Opladener Derby-Sieg in letzter Sekunde

Leverkusen · Volle Halle, blutende Spieler, echte Helden, die Entscheidung erst in allerletzter Sekunde, hitzige Diskussionen danach - dieses Derby hatte einfach alles. Das 88:87 (40:45) des TuS 82 Opladen gegen den Leichlinger TV war für alle Beteiligten sicher eines der denkwürdigsten Basketball-Duelle der beiden Regionalliga-Nachbarn der vergangenen Jahre.

Basketball: Opladener Derby-Sieg in letzter Sekunde
Foto: Miserius, Uwe (umi)

Allein die Dramatik der letzten 40 Sekunden hätte locker für ein eigenes Drehbuch ausgereicht. Beim Stand von 84:84 brachte zunächst Alex Neuendank die 82er in Führung, auf der Gegenseite versuchte Moritz Thimm zu kontern, traf aber nur einen seiner beiden Freiwurfversuche. Dennoch gelang den Blütenstädtern nach einem schnellen Ballgewinn durch Alex Schreiber fünf Sekunden vor Schluss die vermeintlich entscheidende Führung. Dem letzten Opladener Aufbäumen ging noch einmal eine Auszeit voraus - und der darin entworfene Plan ging auf: Während sich die gesamte Leichlinger Defense auf den bis dahin überragenden Marcus McLaurin konzentrierte, stand erneut Alex Neuendank völlig blank und traf zum Sieg für die Hausherren. Während der Held des Abends in einer Traube aus Mit- und Bankspielern verschwand, gab es wütende Proteste des LTV: "Der letzte Korb ist hörbar nach der Schlusssirene gefallen", wetterte Björn Jakob, sein Pendant auf der Gegenseite sah das wenig überraschend gänzlich anders: "Der Ball hat die Hand sekundengenau verlassen, die Sirene kam erst, als der Ball schon am Ring war. Der Schiedsrichter stand genau richtig zum Geschehen, an der Entscheidung gibt es nichts zu kritisieren", kommentierte Nadine Homann ihrerseits die letzte Aktion der Partie.

Eine Partie, in der es der LTV leichtfertig versäumte, sie vorzeitig für sich zu entscheiden. Das erste Viertel ging zwar verdient an Opladen (23:15), danach kontrollierten die Gäste aber lange das Geschehen. Als Volkan Örcün erst mit blutender Schläfe, dann mit angeknackster Nase draußen behandelt wurde und Niklas Behler sowie Patrick Höhfeld mit Foulproblemen auf der Bank saßen, nutzte Leichlingen die entstandene Unruhe bei den 82ern zu einem 20:4-Lauf. Wie aber schon gegen Kamp-Lintfort folgte auf das rauschende Hoch ein nicht minder heftiges Tief. Jakob sagte : "Einfache Ballverluste im Ballvortrag, unkonzentrierte Abschlüsse bei Korblegern, außerdem haben wir alleine im letzten Viertel zehn Freiwürfe vergeben. Es gelingt uns nicht, 40 Minuten Basketball zu spielen. So haben wir Opladen völlig unnötig wieder ins Spiel zurückgebracht."

Neben dem eigenen Unvermögen war es vor allem McLaurin, der seinen Farben mit zwei Dreiern in der Schlussphase den Weg zum Erfolg ebnete. "Meine Spieler waren am Ende einfach cleverer, deshalb sind wir auch der völlig verdiente Sieger", erklärte Homann.

TuS 82: Öztürk (2), Biniossek (3), Neuendank (5), Anders (6), Örcün (8), Behler (8), Zraychenko (10), Höhfeld (15), McLaurin (31), Stohp.

LTV: Nevermann (10), M. Schröder (5), Messing (10), Nesges (10), J. Schröder (5), Schreiber (14), Kummerow (5), Thimm (20), Baron (8), Kunigkeit, Zimmermann.

(sl)
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