Lokalsport Renate Wolf feilt an der Zukunft des Elfen-Kaders

Leverkusen · Die Abgänge unter anderem von Kim Naidzinavicius und Denisa Glankovicova sollen eigene Talente kompensieren.

Sportlich ist die Spannung raus bei Bayers Handballerinnen. Vier Spieltage vor Saisonende steht längst fest, das die Elfen an den wichtigsten Entscheidungen (Meisterschaft, Europapokalqualifikation, Abstieg) keinen Anteil haben. Es bleibt vor der Partie gegen Schlusslicht und Absteiger Rosengarten-Buchholz (Sonntag, 16 Uhr, Smidt-Arena) der Anspruch, die ausstehenden Partien möglichst zu gewinnen. Spannend geht es bei den Leverkusenerinnen eher hinter den Kulissen zu: Trainer-Managerin Renate Wolf feilt mit Hochdruck am Kader für die neue Saison.

Das wird nach Lage der Dinge alles andere als einfach. Denn mit Kim Naidzinavicius verlässt eine absolute Führungsspielerin den Klub in Richtung Bietigheim. Deshalb hat nach der Verpflichtung der slowenischen Nationaltorhüterin Branka Zec (Koblenz/Weibern) nun die Suche nach einer Linkshänderin für den Rückraum höchste Priorität - aber nach einer solchen fahnden viele Klubs. Ein gleichwertiger Ersatz wäre für Bayer wirtschaftlich nicht realisierbar und würde auch nicht der Philosophie der Elfen entsprechen. Jung, talentiert und charakterlich in Ordnung sollen die Neuen sein - und sich mit dem Leverkusener Weg identifizieren.

"Wir arbeiten mit Hochdruck am Kader und setzen alles daran, wieder ein gutes Team zusammenzustellen", betont Wolf. Denisa Glankovicova wird als Aktive auf dem Feld nicht mehr dazu gehören. Die Co-Trainerin beendet ihre Karriere als Spielerin im Sommer.

Während Naidzinavicius als Führungsspielerin und Glankovicova als erfahrene Alternative den Elfen fehlen werden, dürfte der Verlust von Johanna Heldmann sportlich zu verkraften sein. Die 20-jährige Rückraumspielerin überzeugte meist mit Einsatz und Einstellung, aber nie über gelegentliche Einsätze hinaus. Heldmann war 2011 von der HSG Siebengebirge/Thomasberg nach Leverkusen gewechselt und holte mit den Nachwuchs-Elfen 2013 und 2014 die Deutsche A-Jugend-Meisterschaft. Von ihrem Wechsel zur SVG Celle verspricht sie sich in mehr Spielanteile.

Neben Neuzugängen von außerhalb plant Wolf wie gewohnt auch mit Kräften aus dem eigenen Talentschuppen. Spielerinnen wie Linksaußen Kim Braun, Keeperin Vanessa Fehr oder die lange verletzte Elisa Burkholder haben ihre Klasse bereits angedeutet. Aus dem Juniorenteam, das nach drei Titeln erneut das Final Four erreicht hat und das Turnier Ende Mai auch ausrichtet, stehen unter anderem Mia Zschoke, Amelie Berger und Amelie Knippert auf dem Zettel der Trainerin - und die ist für ihr gutes Händchen bei der Entwicklung von Talenten bekannt.

(kre)
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