Lokalsport Stahl, Molitor und Przybylko wollen ins WM-Finale

Peking · Es ist ein ungleiches Trio aus Leverkusen, das heute, am drittletzten Tag der Leichtathletik-Weltmeisterschaften in Peking versucht, die Qualifikation zu überstehen. Das sind zum einen die beiden erfahrenen Speerwerferinnen Katharina Molitor und Linda Stahl, zum anderen Hochspringer Mateusz Przybylko, ein WM-Neuling. "Das ist der Wahnsinn. Eine tolle Atmosphäre", zeigt sich Przybylko mächtig beeindruckt vom "Vogelnest", der das Finale erreichen möchte.

 Linda Stahl

Linda Stahl

Foto: ap

Mit 41 Teilnehmern ist das Starterfeld sehr groß. 2,31 Meter sind gefordert. Das wäre Bestleistung für den Leverkusener. "Ich denke, 2,29 Meter werden reichen", hofft er.

Nervös sei er vor seinem ersten Auftritt auf der großen Leichtathletik-Bühne nicht. "Ein Wettkampf ist ein Wettkampf. Man muss sich auf den Sport konzentrieren. Ich habe dann einen Tunnelblick und blende alles andere aus. Ich freue mich."

Auf Heimtrainer Hans-Jörg Thomaskamp muss Przybylko allerdings verzichten. Der 23-jährige Sportsoldat wird von Bundestrainerin Brigitte Kurschilgen betreut. Linda Stahl und Katharina Molitor haben hingegen Trainer Helge Zöllkau vor Ort, der sich mit Bundestrainerin Maria Ritschel um die Speerwerferinnen kümmert. Dank der Wildcard für Titelverteidigerin Christina Obergföll konnte der Verband eine Werferin mehr nominieren. Katharina Molitor hat ihre Bestleistung in diesem Jahr auf 66,40 Meter gesteigert. Immerhin Platz vier der Weltrangliste. Dass sie - logischerweise - die beste Deutsche ist, setze sie nicht unter Druck. Den mache sie sich selbst: Sie möchte ihre Leistung in Peking bestätigen. Warum es 2015 so gut klappt, weiss sie selbst nicht so genau. "Grundsätzlich haben wir nichts umgestellt im Training. Wir setzen jedes Jahr andere Schwerpunkte. Ich vertraue da meinem Trainer."

Linda Stahl war in den vergangenen Jahren die erfolgreichere. 2010 wurde sie überraschend Europameisterin, 2012 holte sie Olympia-Bronze. In diesem Jahr flog ihr Speer auf 64,65 Meter. Auf die gibt sie allerdings nicht allzu viel. "Die Weltbestenliste spiegelt sicher nicht wieder, wer vorne sein wird. In den vergangenen Jahren waren es bei einer WM immer die gleichen, die ihre Leistungen abrufen konnten", betont sie.

Zu den Favoriten zählt sie auch die deutschen Werferinnen: "Ich war bisher immer fit zum Saisonhöhepunkt", so Stahl. Sie sei noch nie an einer Qualifikation gescheitert - und das solle auch so bleiben.

Molitor erreichte 2008 bei den Olympischen Spielen, ihrem ersten große internationalen Wettkampf, das Finale, für das nun bei der WM 63,50 Meter gefordert sind.

Aleixo-Platini Menga wird wohl auch noch zum Einsatz kommen. Da Lucas Jakubczyk, der etatmäßige Schlussläufer der 4x100-Meter-Staffel, nicht ganz fit ist, soll Menga bei den Vorläufen am Samstag und, wenn alles gut geht, im Finale am Sonntag, die letzten 100 Meter laufen.

(RP)
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