Lokalsport Starke Elfen bieten dem Meister lange Paroli

Leverkusen · Bayers Handballerinnen ernten viel Lob nach der 20:24-Auswärtsniederlage bei Titelverteidiger Bietigheim. Trainerin Renate Wolf schwärmte von der Abwehr - und einer Torhüterin in WM-Form.

Natürlich überwog zunächst ein wenig die Enttäuschung über die knapp verpasste Überraschung. Aber unter dem Strich können Bayers Handballerinnen mit ihrem Saisonstart sehr zufrieden sein. Denn bei der 20:24 (12:13)-Niederlage in Ludwigshafen machten sie dem ungeschlagenen Meister der Vorsaison und frischgebackenen Supercup-Sieger SG BBM Bietigheim das Leben deutlich schwerer als vermutet. "Das hat auf jeden Fall Lust auf mehr gemacht", sagt Trainerin Renate Wolf.

Entsprechend großzügig ging sie trotz der Niederlage mit Lob für ihr Team um. Besonders angetan hatte es ihr die Defensivleistung ihrer Mannschaft. "Wir haben gegen Bietigheim nur 24 Treffer kassiert. Das ist wirklich ordentlich. In der Deckung haben wir heute eine überragende Leistung gezeigt", sagte die Ex-Nationalspielerin. Zum gelungenen Verbund hinten gehörte auch Nationaltorhüterin Katja Kramarczyk in Gala-Form. "Sie hat sich heute schon in WM-Form gezeigt und die beiden gut aufgelegten Bietigheimer Keeper in den Schatten gestellt", sah Wolf ihre Erstbesetzung zwischen den Pfosten klar vor Tess Bester und Ex-Elfe Valentyna Salamakha zwischen den Pfosten des Favoriten.

Mut und Kampfgeist hatte die Übungsleiterin im Vorfeld der Partie eingefordert - und an diese Vorgabe hielten sich ihre Elfen von Anfang an. Die Eigengewächse Anna Seidel und Amelie Berger eröffneten zum 2:0 und bis zum 7:4 bauten die Leverkusenerinnen ihre Führung sogar aus. Dann kam der Meister nach einer Auszeit besser ins Spiel und es entwickelte sich ein Duell auf Augenhöhe.

Beim 17:17 eine Viertelstunde vor Schluss war der Traum von einer Überraschung noch zum Greifen nah. Doch dann ließen die Leverkusenerinnen nur ganz kurz ein ganz klein wenig nach, was Bietigheim brutal ausnutzte. "Mir fehlte in dieser Phase der Druck aus dem Rückraum. Wir haben zu wenig aus unseren Möglichkeiten im Angriff gemacht und Bietigheim durch unsere Fehler den ein oder anderen leichten Treffer ermöglicht", analysierte Wolf, wollte sich allerdings nicht mit kritischen Bemerkungen aufhalten, wo sich ihr Team doch vielmehr das bereits erwähnte großzügige Lob redlich verdient hatte.

Wenn Bayer an diese starke Leistung zum Start anknüpfen kann, ist mit dem Team in diesem Jahr bei der Vergabe der Europapokalplätze zu rechnen. Es muss sich nun zeigen wie gut es gelingt, die Frühform auch in einer Partie zu beweisen, in der der Gegner nicht ganz so schillernd ist und die Favoritenrolle anders verteilt. Gegen den TV Nellingen gelten die Elfen am kommenden Samstag (16 Uhr) nicht erst seit der Vorstellung gegen Bietigheim als Favorit. Ihren Fans möchten sie im ersten Heimspiel der Saison sicher gerne etwas bieten.

Elfen Kramarczyk, Zec, Fehr - Jurgutyte, Seidel (1), Braun, Potocki (5/1), Bruggeman, Karolius (4), Meijer, Berndt (3/1), Jochin (1), Berger (2), van de Wiel, J. Rode (4), E. Rode.

(kre)
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