Lokalsport TSV-Athleten nehmen die Europameisterschaften ins Visier

Leverkusen · Anna Maiwald, Kira Biesenbach, Sanaa Koubaa und Johannes Hock arbeiten derzeit auf das Turnier im kommenden Jahr hin.

Vom 6. bis zum 10. Juli finden im niederlänischen Amsterdam die Leichtathletik-Europameisterschaften statt. Vier Athleten aus Leverkusen starten in diesen Tagen bereits ihre Vorbereitungen auf das Turnier. Ein Überblick.

Anna Maiwald Sie ist die amtierende Studentenweltmeisterin im Siebenkampf und hat in der letzten Saison eine persönliche Bestleitung nach der anderen aufgestellt. Anna Maiwald hat 2015 den Sprung in den 6000er Club geschafft. Gleich im ersten Mehrkampf pulverisierte die 25-Jährige ihre bis dato gültige Bestleistung auf 6111 Punkte. Die Nominierung für die Universiade im südkoreanischen Gwangju war ihr damit sicher. Dass Anna Maiwald dort zum ersten Mal in ihrer jungen Karriere in den Genuss der nur für sie gespielten Nationalhymne kam, war im Vorfeld nur ein Traum. Mit 5965 Punkten gewann die Athletin von Erik Schneider die Goldmedaille. "Den Moment der Siegerehrung werde ich niemals vergessen. Es war unbeschreiblich schön", blickt Anna Maiwald zurück. Für 2016 nimmt sie nun die Europameisterschaften in Amsterdam in Angriff.

Kira Biesenbach Als Newcomerin des Jahres 2013 sorgte sie für viele Überraschungsmomente. Mit erst 20 Jahren verbesserte sie ihren Hausrekord auf 6185 Punkte, wurde U23-EM-Zweite und feierte bei den Weltmeisterschaften in Moskau (Russland) ihr WM-Debüt. Besonders über die 200-Meter-Sprintstrecke wusste sie zu beeindrucken. Mit ihrer Bestleistung (23,45 Sekunden) hätte sie auch bei den Sprintspezialistinnen gute Chancen auf vordere Platzierungen. Ein Dienstagmorgen im April 2014 machte der Athletin jedoch einen dicken, roten Strich durch ihre Planungen. Ein Sturz über eine Hürde brachte fatale Folgen: Kreuzbandriss. Eine Verletzung, die für so manchen Leistungssportler das Karriere-Aus bedeutet. Die rheinische Frohnatur denkt aber nicht ans Aufgeben und setzt sich für 2016 klare Ziele. "Zunächst ist das erste Ziel, dass ich wieder voll in den Wettkampfrhythmus komme. Wenn das so klappt, wie wir uns das vorstellen, bin ich optimistisch, dass es mit der EM klappen kann", sagt Kira Biesenbach.

Sanaa Koubaa Auch Sanaa Koubaa strebt die Europameisterschaften an und arbeitet für ihr Ziel hart. 2012 war das bisher erfolgreichste Jahr der 30-Jährigen. In Helsinki lief sie ins Finale über 3000 Meter Hindernis und stellte ihre bis heute gültige Bestzeit (9:43,08 Minuten) auf. Nach ihrem Vereinswechsel im letzten Jahr kam die Athletin von Paul Heinz Wellmann 2015 wieder in die Bereiche von 2012. Schnelle 9:46,81 Minuten brachte sie auf die Bahn und wurde bei den Deutschen Meisterschaften in Nürnberg trotz verletzungsgeplagter Vorbereitung Dritte. Für eine erfolgreiche Saison 2016 schwitzt und schuftet die Diplom-Sozialpädagogin derzeit bei so einigen Wochenkilometern.

Johannes Hock Vor kurzem schockte der Zehnkämpfer mit einem Bild auf Facebook aus dem Krankenhaus. Eine Knieoperation war unumgänglich, nachdem die Beschwerden nicht besser werden wollten. Doch der 23-jährige US-Student gibt sich kämpferisch: "Manchmal musst du einen Schritt zurück gehen, um dich vorwärts zu bewegen. Es ist ein enger Zeitplan für 2016, aber wenn man auf Nummer sicher geht, kommt man nicht zu den Olympischen Spielen."

Der Weg dorthin soll über die EM gehen. 2013 verbesserte er seine persönliche Bestleistung auf 8293 Zähler. Seither wird Hock immer wieder von Verletzungen ausgebremst. Nächstes Jahr soll das anders aussehen. Mit der erneuten Operation Mitte November hat er nun alle körperlichen Beschwerden aus dem Weg geräumt.

(RP)
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