Lokalsport TSV-Talente gehen in China an den Start

Leverkusen/Nanjing · Leichtathletin Klosterhalfen und Basketballer Zraychenko sind bei den Olympischen Jugendspielen mit dabei.

Lokalsport: TSV-Talente gehen in China an den Start
Foto: DOSB

Profunde Unterstützung ist allen deutschen Teilnehmern der Olympischen Jugendspiele, die derzeit im chinesischen Nanjing laufen, gewiss: Die Leverkusener Degenfechterin Britta Heidemann ist mit ins Land der Mitte gereist und drückt dort sicher nicht nur dem Nachwuchs aus ihrer Sportart die Daumen, sondern auch den Talenten ihres Heimvereins TSV Bayer 04 Leverkusen. Und davon stehen immerhin zwei im 85-köpfigen Aufgebot des Deutschen Olympischen Sportbundes (DOSB): Anton Zraychenko und Konstanze Klosterhalfen werden Heidemann sicher mal gefragt haben, wie das denn so ist, in China eine Medaille zu gewinnen, wie es der heute 31-Jährigen bei ihrem Olympiasieg in Peking 2008 gelungen war.

Das Nachwuchs-Duo des TSV hat nun selbst die Chance, Edelmetall zu holen. Zraychenko ist mit seinem Basketball-Team bereits am Montag in die Wettbewerbe eingestiegen, Leichtathletin Klosterhalfen startet am Freitag in Nanjing, der Hauptstadt der ostchinesischen Provinz Jiangsu. "Die Finalteilnahme wäre ein Traum", sagt die Athletin von Trainer Sebastian Weiß, die in diesem Jahr allerdings schon für Furore gesorgt hat: Im Februar knackte sie die 40 Jahre alte deutsche Bestmarke der unter 18-Jährigen auf der 1500-Meter-Distanz in neuer Rekordzeit von 4:21,52 Minuten, die sie dann vor vier Wochen beim Diamond-League-Meeting in Lausanne erneut brach - mit 4:19,97 Minuten blieb sie hauchdünn unter der magischen 4:20-Marke, die die 17-Jährige in Nanjing erneut unterbieten möchte. "Konstanze ist sehr ehrgeizig und hat einen starken Willen, die Gegner zu schlagen und keine an sich vorbeizulassen", sagt ihr Heimtrainer Weiß und ergänzt: "Sie arbeitet sehr akribisch. Manchmal muss man sie eher bremsen, als dass man sie pushen muss."

Zraychenko erhält ebenfalls Lob aus der Ferne von seinem Heimtrainer: Andreas Aust vom NBBL-Team des TSV, für den der 17-Jährige mit einem Zweitspielrecht neben seinen Einsätzen bei den SW Baskets in Wuppertal aufläuft, befindet: "Anton hat eine hervorragende Körpersprache gepaart mit einer Kombination aus guten athletischen Voraussetzungen und dem Wurftalent. Er ist ein echter Wettkämpfer, der es liebt, in wichtigen Momenten spielen zu dürfen."

Davon dürfte es in Nanjing einige geben, immerhin muss sich Zraychenko mit seinen Kollegen Alexander Herrmann (Mitteldeutscher BC), Jonas Niedermanner (MBC Junior Sixers) und Lennart Okeke (Eintracht Frankfurt / Fraport Skyliners) im Drei gegen Drei von Runde zu Runde kämpfen. Dass er ein Siegertyp ist, hat der 1,90-Meter-Mann bereits bei seinem Titelgewinn der Deutschen U 16-Meisterschaft gezeigt. Für Zraychenko, der als guter Dreierschütze gilt, steht zudem ein kleiner Umbruch bevor: Der Berufsschüler wechselt in das Leverkusener Sportinternat und wird so erstmals außerhalb seines Elternhauses leben. Auch darauf kann man sich in China vorbereiten.

Neben diesen beiden Athleten ist eine Leverkusener Trainerin vor Ort: Christine Adams betreut in Nanjing die Stabhochspringer, steht aber auch für andere Sprungwettbewerbe in der Verantwortung. "Das wird bestimmt wieder sehr stressig, vor allem aber wieder ein tolles Erlebnis", ist sie sich sicher.

(RP)
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