Basketball TuS 82: Derby als letzter Strohhalm

Leverkusen · Rein rechnerisch ist der TuS 82 Opladen noch nicht abgestiegen, noch immer stehen sieben Spieltage in der 2. Basketball-Regionalliga auf dem Plan. Noch immer sind 14 Punkte zu vergeben, noch immer genug Chancen, dem Abstieg irgendwie zu entkommen.

 Rafael Wilczek (weißes Trikot, Nummer 16) und sein Leichlinger TV wollen gegen den TuS 82 Opladen einen wichtigen Schritt Richtung Platz drei machen.

Rafael Wilczek (weißes Trikot, Nummer 16) und sein Leichlinger TV wollen gegen den TuS 82 Opladen einen wichtigen Schritt Richtung Platz drei machen.

Foto: Uwe Miserius (Archiv)

Wenn die Analyse der Lage allerdings so anfängt, ist zu erahnen, dass vieles nur noch über Durchhalteparolen funktioniert.

Sicher, die Mannschaft, zum Ende der Hinrunde sportlich wie mental völlig am Boden, hat sich gefangen. Sie spielt auf einem höheren Niveau und kratzte gegen Deutz und erst recht vergangene Woche gegen Uerdingen, an einem Sieg. Doch all das sind nur schöne Nebeneffekte, wenn die überlebenswichtigen Ergebnisse ausbleiben.

Die 82er fristen weiterhin ein Dasein als Tabellenletzter. Durch den überraschenden Erfolg von Kamp-Lintfort zuletzt in Leichlingen beträgt der Abstand ans rettende Ufer aufgrund des direkten Vergleichs bereits sechs Zähler. Um die erhoffte Wende noch zu schaffen, muss also weit mehr als die Hälfte der verbleibenden Spiele gewonnen werden. Dass dies einer Mannschaft gelingt, die ligaweit die meisten Treffer schlucken musste und überhaupt erst zwei von 15 Spielen für sich entschied, ist schwer vorstellbar. Es scheint eher, als seien die Opladener bis Mai auf einer Abschiedstour mit noch sieben Etappen.

Trotz dieser schlechten Vorzeichen ist das für die Mannschaft jedoch kein Grund, vorzeitig freiwillig die Waffen zu strecken. Aufzugeben gehört nicht zu Nadine Homanns Charaktereigenschaften - und so greifen die TuS-82-Trainerin und ihr Team morgen nach dem letzten Strohhalm. Opladen empfängt den Leichlinger TV zum Wupperderby (Sporthalle Neustadt, 18 Uhr).

Die Hoffnung, dass ein Erfolg über den Nachbarn im sportlichen Existenzkampf vielleicht noch einmal zusätzliche Kräfte freisetzt, nährt sich auch aus der Form des Gegners. Der LTV, bis Karneval stark im Aufwind und mit festem Kurs auf Rang drei, verspielte am vergangenen Spieltag daheim ausgerechnet gegen Opladens wichtigsten direkten Konkurrenten seine hervorragende Ausgangsposition. Das Derby ist also die Chance zur Wiedergutmachung, auch bei den Fans.

Da Deutz und Uerdingen gegeneinander spielen, könnte der LTV bei einem Sieg die Rolle des lachenden Dritten übernehmen. "Wir wollen natürlich in Opladen gewinnen, je nach Saisonverlauf könnte es das letzte Derby für eine längere Zeit sein. Wir hätten Kamp Lintfort gerne geschlagen, das hat leider nicht geklappt. Für uns ist es mal wieder ein richtungweisendes Spiel, Platz drei ist das erklärte Saisonziel", sagt Leichlingens Trainer Björn Jakob vor dem dritten Derby in dieser Saison. Das Momentum lag dabei jeweils auf der Seite der Blütenstädter, das Hinspiel Am Hammer ging mit 102:92 an den LTV, kurz davor waren beide Teams bereits in der zweiten Runde des WBV-Pokals aufeinander getroffen (79:73).

(sl)
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