Lokalsport Ungeduldige Giants leisten sich zu viele Patzer

Leverkusen · Der Basketball-Zweitligist agierte in Würzburg bisweilen kopflos und verlor verdient mit 72:82.

 Giants-Spielmacher Kerry Carter erzielte in Würzburg 18 Punkte für sein Team.

Giants-Spielmacher Kerry Carter erzielte in Würzburg 18 Punkte für sein Team.

Foto: um (archiv)

Die letzte Aktion stand stellvertretend für den gestrigen Abend der Bayer Giants: Brandon Nazione hatte sich gerade den Rebound geangelt und wollte den Ball ein letztes Mal nach vorne treiben. Seine Mannschaft stand da bereits als Verlierer fest. Es ging mehr ums Prinzip - doch der Power Forward der Bayer Giants lief stattdessen ins Aus und produzierte damit den letzten von insgesamt 20 Ballverluste. Bezeichnend, dass es mit Nazione in dieser Szene noch einen der offensiv Zuverlässigsten an diesem Tag traf, der für die Riesen vom Rhein mit einer 72:82 (37:42)-Niederlage bei der SG Würzburg endete. Die Plätze eins und zwei in der zweiten Basketball-Bundesliga (Pro B) sind damit eine Runde vor Torschluss nicht mehr zu erreichen.

Allerdings patzte auch die Reserve des FC Bayern, so dass Achim Kuczmanns Team immer noch auf einem Platz steht, der in den Play-offs Heimrecht garantiert. Viel mehr Positives nahmen die Giants auf ihre vierstündigen Rückfahrt aus dem Frankenland dann aber nicht mit nach Hause. "Es lag sicher nicht daran, dass wir nicht wollten. Aber wir waren in viel zu vielen Situationen ungeduldig und kopflos. Das reicht einfach nicht um hier zu gewinnen", fasste Kuczmann die Partie zusammen. Auf Würzburger Seite spielten in Vincent Laron und Topscorer Marcellus Barksdale beide US-Amerikaner aus dem erweiterten BBL-Kader. Auch der ehemalige Leverkusener Marvin Heckel (9 Punkte, 8 Assists) spielte auffällig. Kuczmann: "Bei Würzburg war sofort zu erkennen, dass sie mit allem, was sie haben, um den letzten Play-off-Platz kämpfen wollen. Aber für die war es ein positiver Druck."

Der Giants-Coach kritisierte auch die lasche Einstellung in der Verteidigung. In der ersten Halbzeit habe seine Mannschaft noch halbwegs passabel dagegengehalten - im dritten Viertel dann aber nur noch Fehler produziert: "Leider haben wir nach der Pause auch im Angriff immer mehr abgebaut. Vor allem von außen haben wir nicht mal im Ansatz das gebracht, was wir eigentlich zu leisten imstande sind. Die Würfe waren gut herausgespielt, getroffen haben wir aber zu wenig."

Der Gegner hingegen machte es besser. Würzburg zog erst auf sechs, dann auf zwölf und zuletzt auf 19 Punkte weg (63:44). Die Giants ergaben sich nicht. Eine ernsthafte Aufholjagd kam aber auch nicht zustande - der Rückstand blieb bis zum Schluss immer mindestens zweistellig.

Kuczmanns Fazit fiel entsprechend ernüchternd aus. "Wir haben es dem Gegner nach hinten raus auch nicht mehr allzu schwer gemacht. Wir haben es nicht geschafft, diese Souveränität aus der letzten Woche wieder zu finden. Die Mannschaft hatte im letzten Viertel auch nicht mehr wirklich die Überzeugung, dass wir das hier noch mal drehen können", sagte der Headcoach nach der Niederlage.

Giants: Carter (18), Nazione (19), Smith (7), Twiehoff (4), Linßen (9), Schönborn (5), Kuczmann (8), Blessig (2), Dahlem, Braun, Legankovas, Merkens.

(sl)
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