Fußball VfL Leverkusen erklimmt nach 6:0-Kantersieg die Spitze

Leverkusen · Der Fußball-Landesligist gewinnt ein überraschend einseitiges Spitzenspiel. In der Bezirksliga ist nur der FC Leverkusen siegreich.

 Freudentaumel: VfL-Trainer Giuseppe Brunetto jubelt mit seinen Spielern Shane Famakinwa (links) und Marcel Wandinger.

Freudentaumel: VfL-Trainer Giuseppe Brunetto jubelt mit seinen Spielern Shane Famakinwa (links) und Marcel Wandinger.

Foto: Uwe Miserius

Landesliga, VfL Leverkusen - FC BW Friesdorf 6:0 (4:0). Eine Galavorstellung des VfL Leverkusen, der sich mit dem Sieg an Friesdorf vorbei auf Rang eins schiebt. "Das war eine ganz starke Leistung", befand Trainer Giuseppe Brunetto, der vom ersten Pfiff an eine Vielzahl von Chancen seiner Elf mitansehen durfte: Schon nach sechs Minuten klärte ein Verteidiger einen Versuch von Michael Dornbach erst auf der Linie, zehn Minuten später scheiterte Nu-Phan Nguyen nur knapp, ehe Gjorgji Antoski nach knapp einer halben Stunde die überfällige Führung im Anschluss an eine Ecke markierte.

Nguyen (34.), Dornbach (37.) und der starke Marcel Wandinger (39.) bauten die Führung binnen fünf Minuten aus und bestraften jeden Fehler in der Friesdorfer Deckung eiskalt. Vom bisherigen Primus kam nicht viel, ein Pfostenschuss mit dem Halbzeitpfiff war die einzig gelungene Offensivaktion. Auch im zweiten Durchgang besaß der VfL Chancen, Joker Oscar Koudjegbe vergab aber gleich doppelt den fünften Treffer, den der bärenstarke Antoski eine Viertelstunde vor dem Ende schließlich aber doch noch markierte. In personeller Überzahl (Friesdorf hatte sein Wechselkontigent erschöpft) spielte der VfL die Partie locker runter, Antoskis dritter Streich - eine volley genommene Dornbach-Ecke, die unhaltbar einschlug - bedeutete das 6:0 in einer überraschend einseitigen Partie.

Bezirksliga, SV Schlebusch - SSV Homburg-Nümbrecht 1:1 (1:1). "Ich kann meinem Team keinen Vorwurf machen", sagte SVS-Trainer Stefan Müller, der sich kaum gesetzt hatte, da führten schon die Gäste, als Keeper Niklas Deimel zu kurz abwehrte. Niklas Schilling nutzte zehn Minuten später die erste Möglichkeit zum Ausgleich mit einem Fernschuss in den Winkel, ansonsten sah Müller "ein Spiel auf Augenhöhe mit vielen Aktionen im Mittelfeld".

Deimel hielt bei den beiden einzigen weiteren Chancen der Gäste seine Farben im Spiel (27./30.), in Durchgang zwei mühte sich der Primus zwar nach Kräften, ließ aber Chancen aus. René Klüber brachte den Ball zweimal nicht am Keeper vorbei, Serkan Özkan verzog zudem knapp. "Auf Dauer müssen wir unserer langen Ausfallliste Tribut zollen - so einfach wie in der Hinrunde treffen wir einfach nicht mehr", sagte Müller, der trotz des geschrumpften Vorsprung aber keine Panik bekommt. "Noch sind wir oben, und wir werden auch alles tun, um da zu bleiben", sagte er. Fehlen wird ihm beim Unternehmen Aufstieg ab sofort Thomas Scheidler, der für die Reserve heute vermutlich zum letzten Mal auflief, da er nach Bayern umzieht. Achtmal hat Scheidler für den SVS bislang getroffen.

SSV Bergneustadt - FC Leverkusen 2:3 (2:2). Viel vorgenommen hatten sich die Fußballer des FCL. Die Mannschaft wollte beim Tabellenletzten in Bergneustadt nicht nur etwas fürs Punkte- und Torekonto tun, sondern zudem mit einem deutlichen Sieg das Selbstvertrauen steigern. "Uns ist das leider nur mit dem Dreier gelungen, über den Rest decken wir besser den Mantel des Schweigens", sagte Trainer Marcus Feinbier. Sein Team lieferte keine gute Leistung ab, ließ sich einige Male vom aggressiven Gegner in Bedrängnis bringen. Der Vorteil, mehr als 65 Minuten in Überzahl zu spielen, brachte dem Tabellenfünften nicht die vorzeitige Entscheidung.

Zwar ging der Favorit in der 21. Minute mit 1:0 durch ein Eigentor in Führung, doch nach etwas mehr als einer halben Stunde fiel der Ausgleich. Aristote Mambasa Masudi brachte den FCL mit seinem Treffer in Führung (42.), doch nur 120 Sekunden später waren erneut sämtliche Vorteile mit dem 2:2 per Foulelfmeter dahin. Noch einmal Mambasa Masudi war nach genau einer Stunde mit dem Siegtreffer zur Stelle. Doch auch in der letzten halbe Stunde sollte sich bei den Gästen keine Sicherheit breit machen, bis in die Nachspielzeit mussten alle FCL-Beteiligten zittern. "Letztlich geht es um die Punkte, und die haben wir mitgenommen. Nach dem ,Wie' wird schon in ein paar Tagen niemand mehr fragen", sagte Feinbier.

FV Wiehl 2000 - SV Bergfried Leverkusen 1:0 (1:0). Knapp an einer Überraschung ist der SV Bergfried vorbeigeschrammt. Der abstiegsbedrohte Bezirksligist um Trainer Karl Slickers bot dem Tabellenzweiten in Wiehl beste Gegenwehr und musste sich nur mit 0:1 geschlagen geben. "Halbzeit eins ging klar an die Gastgeber, der zweite Durchgang dafür klar an uns. Nur mit dem Unterschied, dass wir eben kein Tor erzielt haben", sagte Slickers.

Das Tor des Tages fiel bereits in der zwölften Minute, als ein Wiehler Schuss abgefälscht wurde und der Nachschuss wieder bei den Platzherren landete. Die Leverkusener hatten allerdings auch große Probleme mit dem Untergrund: Auf dem ungewohnten Granulat-Boden waren die Wiehler klar im Vorteil. Doch in der zweiten Halbzeit investierte Bergfried sehr viel nach vorne. In der 70. Minute hatte Sascha Künzel die beste Gelegenheit, doch sein Versuch landete am Pfosten. Kurz vor dem Abpfiff machten sich die Gäste noch einmal vielversprechend in Richtung des Wiehler Tore auf, doch mit einer Abseitsposition machte sich die Slickers-Elf die Situation selbst zunichte. "Die Mannschaft hat sehr viel Kampf und Leidenschaft eingebracht. Es ist ein wenig schade, dass wir erneut mit leeren Händen dastehen", sagte Slickers nach der dritten Niederlage in Serie. Die letzten vier Teams kämpfen weiter um den letzten sicheren Platz in der Liga.

(mane)
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