Bayer Leverkusen Viele Fragezeichen und eine Blitzgenesung

Leverkusen · Während Lars Bender in diesem Jahr wohl nicht mehr spielen wird, meldet sich Kevin Kampl wieder fit. Ansonsten gibt es vor dem Heimspiel gegen Ingolstadt am Sonntag weiterhin viele große und kleine Baustellen im Kader der Werkself.

Kevin Kampl: Über Solingen, Leverkusen, Salzburg und Dortmund nach Leipzig
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Das ist Kevin Kampl

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Foto: dpa, woi

Einsam drehte Lars Bender beim gestrigen Training seine Runden um den Platz. Noch immer laboriert der Kapitän der Werkself an seiner Fersenverletzung. Laufen war drin, aber mehr nicht. Seit dem Spiel in Wolfsburg bereitet ihm eine Prellung nebst Sehnenbeschädigung im Fuß Probleme. Das ist fast sieben Wochen her. Roger Schmidt rechnet nicht mehr damit, dass der 27-Jährige noch vor Weihnachten spielen kann. Für die Partie am Sonntag gegen Ingolstadt (17.30 Uhr) und das Derby in Köln am kommenden Mittwoch fällt Bender aus.

Der Rest der Mannschaft lieferte sich derweil ein Trainingsspiel, in dem unter anderem ein anderer Akteur der Werkself aufdrehte: Kevin Kampl. Der Slowene wirkte fit und zeigte einige gute Aktionen. "Ich habe versucht, auch in die Zweikämpfe zu gehen. Wenn es so weiter geht, kann ich am Sonntag spielen", sagt der 26-Jährige nach der Einheit. "Ich habe ein gutes Gefühl." Das ist eine bemerkenswerte Aussage, denn vor einigen Tagen hieß es noch, dass Kampl für den Rest des Jahres ausfalle. Die "bruchähnliche Verletzung" im Mittelfuß entpuppte sich als Flüssigkeitseinlagerung in einem Riss im Knochen, der aus einem Wachstumsfehler resultiert. Auf den Röntgenbildern habe es zunächst wie ein Bruch ausgesehen, aber dann folgte schnell die Entwarnung.

Es ist eine Nachricht, die Roger Schmidt erfreuen dürfte, denn es gibt weitere Baustellen im Kader. Wendell konnte, nachdem er am Mittwoch im Training umgeknickt war, gestern erneut nicht an der Einheit teilnehmen - und Stefan Kießling musste mit Beschwerden das Training abbrechen. Benjamin Henrichs und Charles Aránguiz waren hingegen wieder dabei - ebenso wie Admir Mehmedi, der seinen Muskelfaserriss auskuriert hat. Aber auch hinter ihnen steht noch ein Fragezeichen für Sonntag.

Für Aufsehen sorgte unter der Woche zudem ein Streit zwischen Karim Bellarabi, der sich nach seiner langen Verletzung (Muskelbündelriss mit Sehnenbeteiligung im rechten Adduktorenbereich) langsam an das Mannschaftstraining herantastete, und Roberto Hilbert. Für Kampl war die Auseinandersetzung im Training kaum der Rede wert: "Das passiert halt ab und zu auf einem Fußballplatz. Danach redet man miteinander und es ist auch wieder gut."

Für Danny da Costa dürfte die Partie am kommenden Sonntag gegen Ingolstadt indes etwas Besonderes sein. Von der Werskelf zunächst an die Oberbayern ausgeliehen und dann fest verpflichtet, mauserte er sich in den vergangenen Jahren zu einem Stammspieler. Insgesamt 86 Mal lief er für Ingolstadt in der ersten und zweiten Bundesliga auf. Dann zog Bayer 04 im Sommer eine Rückkaufoption.

Die Zeit nach seiner Rückkehr verlief bis jetzt eher schwierig. Die planmäßige Entfernung einer Metallstange aus dem Schienbein warf den 23-Jährigen im Juli um einige Wochen zurück. Zeitgleich trumpfte Benjamin Henrichs auf der rechten (und wenn nötig auch linken) Abwehrseite auf, an dem im Moment wohl kein Vorbeikommen ist. Aber da Costa hatte zuletzt stets den Vorzug vor Hilbert erhalten, der seinen Abschied in der Winterpause bereits angekündigt hat. Immerhin: Im letzten Gruppenspiel der Champions League gegen Monaco und zuvor gegen den SC Freiburg kam da Costa zu seinen ersten Einsätzen. "Er hat sich gut in das Team integriert", lobte Schmidt den Rechtsverteidiger.

(RP)
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