Rainer Strieker Und Oliver Heesen "Wir müssen uns wieder total zum VfL bekennen"

Leverkusen · Der Super-Gau ist eingetreten: Der VfL Witzhelden ist in die Kreisliga B abgestiegen. Der Verein wird sich in der tieferen Spielklasse neu aufstellen müssen. RP-Mitarbeiter Lars Hepp unterhielt sich mit Abteilungsleiter Rainer Strieker und Trainer Oliver Heesen über den Absturz und die Zukunft.

 Rainer Strieker (l.) und Oliver Heesen arbeiten an einer schnellstmöglichen Rückkehr des VfL Witzhelden in die Kreisliga A.

Rainer Strieker (l.) und Oliver Heesen arbeiten an einer schnellstmöglichen Rückkehr des VfL Witzhelden in die Kreisliga A.

Foto: UWE MISERIUS

Wie geht es Ihnen, ist der Schock schon verdaut?

Strieker So ganz realisieren kann man das immer noch nicht, dass es das erst mal mit der Kreisliga A gewesen sein soll. Es ist schade, aber letztlich kein Beinbruch.

Heesen Irgendwie ist es immer noch nicht ganz angekommen. Vielleicht wird es das, wenn die Gruppeneinteilung für die Liga raus ist und wir es dann nochmal schwarz auf weiß haben.

Was sind Ihrer Meinung nach die Gründe für den Abstieg?

Strieker In der ersten Saison mit Ralf Job als Trainer haben einige Leistungsträger wie Arne Thelen, Ricardo Sciannimanica und Thomas Rößler aufgehört - und im zweiten Jahr die Bogner-Brüder Tim und Kai sowie Max Ohm und Lukas Poppelreuter. Simon Schmitz und Oliver Kaschta haben sich ebenfalls umorientiert. Jens Boddenberg hat sich zudem schwer verletzt. Da ist viel Qualität verloren gegangen und letztlich nicht aufgefangen worden. Das waren alles absolute Leistungsträger, die auch für permanente Trainingsbeteiligung und hohe Identifikation mit dem Verein standen. Dazu hatten wir in diesen Jahren keine A-Jugend, um die Löcher im Kader zu stopfen.

Heesen Der Mannschaft fehlte es einfach an Konstanz. Die Trainingsbeteiligung war aus den verschiedensten Gründen sehr schwankend, obwohl es ab Winter immer besser wurde. Wenn man mit wenigen Leuten trainiert, ist das sehr schwierig. Der Kader war zu klein, um die vielen Ausfälle zu kompensieren. Deshalb musste immer wieder auf Leute zurückgegriffen werden, die eigentlich schon aufgehört hatten. Eine nachhaltige Lösung für das Problem war das aber nicht.

Auch der zweite Trainerwechsel - Oliver Heesen übernahm drei Spieltage vor dem Ende für Kristian Fischer - brachte nicht die erhoffte Wende. Fehlte Ihnen vielleicht das glückliche Händchen?

Strieker Ralf Job ist ja von sich aus zurückgetreten. Von daher haben wir selber nur einen Trainerwechsel zu verantworten. Ich bin immer noch von der Arbeit von Kristian Fischer überzeugt, nur haben auch die Spieler leider viel zu wenig investiert für die ganze Sache. Dennoch habe ich bis zuletzt an den Klassenerhalt geglaubt.

Was machen die Planungen für die kommende Saison?

Strieker Oliver Heesen ist in vielen Bereichen sehr aktiv und hat auch schon vielversprechende Kontakte geknüpft. Zudem hat er als letztjähriger A-Jugendtrainer viel Potenzial an der Hand, da kommt einiges nach.

Heesen Uns haben in Andre Brandenburg, Panagiotis Ktenas und Jörg Blankenburg nur drei Spieler verlassen - und das in dieser Situation. Das zeigt die überragende Bindung an diesen Verein. Die Planungen sind noch nicht abgeschlossen. Wir sind nach wie vor in vielen Gesprächen mit neuen Spielern. Der Kader ist breiter als zuvor. Einige Rückkehrer sind dabei, aber auch endlich mal wieder ein Spieler aus der eigenen Jugend. Es ist schön zu sehen, dass der Verein lebt - und dass bei allem Ärger über diesen Abstieg die Leute bereit sind, die neue Situation anzunehmen und daran mitarbeiten, den Verein wieder zu alter Stärke zu führen.

Ist die direkte Rückkehr in die Kreisliga nur noch Formsache?

Strieker Also, es kann riesigen Spaß machen, wenn du alles als Team aggressiv angehst und Gas gibst. Wenn man es schafft, von vorne das Geschehen zu diktieren. Viel wird sicherlich auch von Verletzungen abhängen. Wir müssen uns alle wieder total zum VfL bekennen und alles dafür tun.

Heesen Reine Formsache sicherlich nicht, obwohl ich das schon öfters gehört habe. Für mich und viele Spieler ist die Liga neu und dementsprechend müssen wir auch in dieser Liga erst einmal schauen, wie der Hase läuft. Natürlich ist es aber unser Ziel, sofort wieder aufzusteigen und das Kapitel unter "Betriebsunfall" abzuhaken. Das wird allerdings ein schwieriger Weg und der Verein hart arbeiten müssen und werden.

Jetzt ist die zweite Mannschaft in die Kreisliga B zurückgekehrt. Welchen Plan verfolgen sie hier genau?

Strieker Tim Prenzel wird das Traineramt der Zweiten übernehmen. Als ehemaliger Spieler von Oliver Heesen ist schnell eine enge Verknüpfung da. Beide Teams sollen sich gegenseitig unterstützen.

(lhep)
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