Lokalsport Wolf-Team gewinnt Krimi gegen den BVB

Leverkusen · Den von Renate Wolf trainierten Handballerinnen des TSV Bayer 04 gelingt gegen Dortmund die Revanche für die Pleite im Hinspiel - der Endstand lautet 22:20 aus Sicht der Leverkusenerinnen. Kim Braun erlöst die Elfen kurz vor Schluss.

 Zivile Jurgutyte (l.) - hier im Duell mit einer Dortmunder Spielerin - steuerte einen Treffer zum Sieg der Elfen gegen den BVB bei.

Zivile Jurgutyte (l.) - hier im Duell mit einer Dortmunder Spielerin - steuerte einen Treffer zum Sieg der Elfen gegen den BVB bei.

Foto: Uwe Miserius

Das war nichts für schwache Nerven. Erst zwei Sekunden vor dem erlösenden Ertönen der Schlusssirene im Nachbarschaftskrimi gegen Borussia Dortmund sorgte Kim Braun mit ihrem einzigen Treffer des Tages für die Entscheidung. Mit 22:20 (9:11) kämpften die Handballerinnen des TSV Bayer 04 den BVB nieder, dem sie im Hinspiel noch deutlich unterlegen waren. Auch nach dem Triumph im Herzschlagfinale - kurz vor dem Ende lagen sie mit 19:20 hinten - belegen die Leverkusenerinnen weiterhin "nur" den achten Tabellenplatz in der Bundesliga.

Allerdings sind sie näher an die Konkurrenz herangerückt. Die zwei Punkte Rückstand relativieren sich ohnehin, da die Elfen eine Partie weniger (in Bad Wildungen) bestritten haben, die erst Mitte Mai, also kurz vor Saisonende, nachgeholt wird. Nach Minuspunkten (15) haben sie den Siebten Dortmund (16) bereits überholt und liegen nun gleichauf mit den beiden Teams davor (Metzingen und Göppingen).

Wie schon beim ersten Aufeinandertreffen in dieser Spielzeit offenbarten die Elfen deutliche Schwächen im Angriff - deren Ursache sicher aber auch mit den zahlreichen Ausfällen im Rückraum begründet lag. "Wir mussten uns jedes Tor im formierten Angriff hart erarbeiten und haben uns immer mal wieder unnötige technische Fehler geleistet", sagte Trainerin Renate Wolf. Immer dann, wenn sich diese Aussetzer häuften, drohte die Partie zu kippen. Im Schlussspurt zeigten die Leverkusenerinnen jedoch die größere Entschlossenheit.

Ihren Sieg verdienten sie sich mit Kampf, großer mannschaftlicher Geschlossenheit und einer starken Defensivleistung - insbesondere nach der Umstellung auf eine offensive Abwehr. "Und im Duell der Torhüterinnen hatte Katja klar die Nase vorn", sagte Wolf zur Leistung ihrer Keeperin Katja Kramarczyk, die mit ihren Paraden die Leistung von Ex-Elfe Clara Woltering in den Schatten stellte.

Beste Schützin beim TSV blieb wiederum eine ehemalige Dortmunderin: Sally Potocki drehte groß auf, erzielte acht Tore und war ein entscheidender Faktor. Nicht auf der Rechnung hatten wohl viele Annefleur Bruggeman, die mit vier wichtigen Treffern auftrumpfte. "Sie hat sich sehr gut entwickelt und eine richtig gute Leistung gezeigt", lobte Wolf die niederländische Juniorennationalspielerin.

Der Spielstand glich dabei einer Achterbahnfahrt. Nach starkem Beginn (3:1) kamen plötzlich die Gäste stärker auf und gingen mit zwei Treffern in Führung. So war es auch zur Halbzeit, nachdem Bayer zwischenzeitlich ausgeglichen hatte.

Der packende Sieg gegen Dortmund machte den Elfen-Fans Lust auf mehr. Auf einen Nachschlag brauchen sie nicht lange warten. Schon am Sonntag (16 Uhr) erwartet die Leverkusenerinnen die nächste knifflige Aufgabe. Dann begrüßen sie in der Ostermann-Arena den Tabellenfünften TuS Metzingen. Mit einem Sieg im direkten Duell würden sie zumindest an den Gästen vorbeiziehen - ganz ohne auf das Nachholspiel warten zu müssen.

Elfen Kramarczyk, Zec, Fehr - Jurgutyte (1), Seidel, Braun (1), Mietzner, Zschocke (2), Potocki (9/5), Bruggeman (4), Karolius (1), Berndt (2/2), Jochin, Berger (2).

(kre)
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