Leverkusen Sportler des Jahres unterzeichnen im Goldenen Buch der Stadt

Leverkusen · Ehrgeiz ist für einen Sportler unerlässlich. Und so strahlten die frisch gebackenen "Sportler des Jahres" der Stadt im Spiegelsaal des Schloss Morsbroich nur so von Selbstbewusstsein und gesundem Egoismus.

 Paul-Heinz Wellmann (v. l.) , Alexandra Ndolo, OB Uwe Richrath, Léon Schäfer und Johannes Floors, beide Athleten im Behindertensport.

Paul-Heinz Wellmann (v. l.) , Alexandra Ndolo, OB Uwe Richrath, Léon Schäfer und Johannes Floors, beide Athleten im Behindertensport.

Foto: Miserius

Zum Beispiel Léon Schäfer und Johannes Flors, die beim Kamingespräch mit Moderator Sebastian Hempfling klare Ziele formulierten: Gold-Medaille bei der kommenden Europameisterschaft im eigenen Land. Die beiden Läufer gewannen nicht nur mit der 4x100-Meter-Sprintstaffel bereits die Goldmedaille bei der vergangenen Para-Leichtathletik-WM in London, sondern wurden auch gleichzeitig vom Deutschen Behindertensprotverband als "Mannschaft des Jahres" ausgezeichnet. Léon Schäfer erhielt zusätzlich noch die Ehrung als Nachwuchssportler des Jahres und Johannes Floors durfte sich über seinen ersten Felix-Award freuen.

Ebenfalls auf dem Podium saß Degenfechterin Alexandra Ndolo, die bei der EM in Tiflis Vize-Europameisterin wurde. Gerne erinnert sie sich auch an die vergangene WM in Leipzig. Denn dort gewann sie ihr Achtelfinale gegen die amtierende Olympia-Siegerin Emese Sázsz aus Ungarn, Nummer Eins der Setzliste. Doch nicht nur die sportlichen Erfolge stehen bei Alexandra Ndolo im Vordergrund. Die Wirtschaftspsychologie-Studentin mit kenianischen Wurzeln engagiert sich in Kenia vor Ort: "Ich möchte dem Fechten etwas zurückgeben", sagte sie. Da es in Kenia Fechten als Sportart nicht gebe, würde sie nun alles daran setzen, um dort den Menschen die Sportart näher zu bringen.

Dafür sammelt sie vorrangig Utensilien wie Fechtanzüge oder Degen. Sportlich gesehen ist ihr großes Ziel die Teilnahme an den olympischen Spielen in Tokio 2020. "Und da wäre eine Medaille auch nicht schlecht", erklärte sie ihre Erwartungshaltung.

Viele olympische Spiele mitgemacht, als aktiver Sportler oder Trainer, hat Paul-Heinz Wellmann. Der langjährige Leichtathletik-Geschäftsführer des TSV Bayer 04 wurde für sein Lebenswerk geehrt. Nach 23 Jahren im Einsatz für den TSV im September ist nun Schluss.

Er genießt bereits seit vergangenen September den wohl verdienten Ruhestand. "Ich mache jetzt, worauf ich Lust habe", sagte der Olympia-Bronzemedaillengewinner über 1.500 Meter von 1976. Er sei nicht mehr so von der Uhrzeit abhängig, betreibt weiter Sport und möchte viel Reisen. Besonders alte Freunde und Sportler, die er lange nicht gesehen hätte, möchte er nun besuchen.

Beim Ausmisten seines Hauses hätte er aktuell auch eine Kiste mit zahlreichen Medaillen gefunden. Die entsorgte er direkt, schließlich wurden die Schmuckstücke die letzten 30 Jahre von ihm auch nicht vermisst. Die Olympia-Medaille allerdings ist noch in seinem Besitz. Die sei etwas Besonderes. Nach zahlreichen Sommerspielen möchte er in Zukunft auch mal die olympischen Winterspiele besuchen und dort die Atmosphäre vergleichen: "Bislang blieb mir das vergönnt. Aber nun habe ich ja Zeit dafür", sagte der Ruheständler, ehe er sich mit allen anwesenden Medaillengewinner ins Goldene Buch der Stadt eintrug.

(RP)
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