Leverkusen Stadt berät zu Wespennestern und erlaubt Beseitigung auch per Mail

Leverkusen · Schädlingsbekämpfer Stefan Kittner hat derzeit einen besonders vollen Terminkalender: "Wir fahren fast den ganzen Tag nur raus, um Wespennester zu beseitigen", berichtete der Leverkusener. Dieses Jahr sei ein "extremes Wespenjahr", meinte er. Die Wespenzeit habe zudem sechs Wochen früher begonnen als sonst. Auch die Experten bei der Stadt Leverkusen registrieren derzeit vermehrt Anrufe von Bürgern, die sich zum Thema "Wespe" beraten lassen. Es sei aber nicht mehr als sonst im Sommer, meint Ursula Arand (städtischer Fachbereich Umwelt).

 Zu Insektenproblemen berät die Stadt meistens unkompliziert.

Zu Insektenproblemen berät die Stadt meistens unkompliziert.

Foto: Kochanek

Besteht ein Wespenproblem, löst es die städtische Abteilung unkompliziert: Je nach Situationsschilderung am Telefon werde die Freigabe zur Beseitigung eines Nestes auch per Mail schnell genehmigt. Grundsätzlich, so betont Arand, sei es aber verboten, Tiere zu töten. Aber die städtischen Experten empfehlen wie ihre Kollegen bei den Naturschutzverbänden bei Wespen nicht gleich in Panik zu geraten. Selbst in Kindergärten habe es schon ausgereicht, ein Wespennest genügend groß abzusperren, so dass kein Kind in Gefahr geriet. Bei Hornissen sei es noch einfacher, da diese Tiere weniger aggressiv seien. Was stören könne, sei der Gestank, den die Hornissen durch ihre Hinterlassenschaften verbreiten können.

Noch schneller will der Leverkusener Insektenbekämpfer Kittner sein. Er reklamiert für seine Branche, dass er und seine Kollegen nach Begutachtung des Nestes eigenständig entscheiden könnten, wann ein Nest entfernt werden dürfe. Dies habe man sich vom Bundesumweltamt bestätigen lassen.

Kittner warnt übrigens davor, selbst die Wespen zu vernichten. In der Waldsiedlung habe er diese Tage ein Wespennest in einem Stapel von Sitzauflagen entfernen müssen. Die Wespen hatten die Polster von innen ausgehöhlt und sich dann dort ein Nest gebaut. Nur der Aufmerksamkeit eines Enkels hatte es die Hauseigentümerin zu verdanken, dass sie die Sitzpolster nicht einfach so rausgezogen hat. "Den Angriff der Wespen hätte die Frau nicht überlegt", meinte Kittner gestern.

Tatsächlich gebe es immer wieder tödliche Unfälle bei der Wespenvernichtung durch unerfahrene Privatleute. Etwa dass sie vor Schreck vor den plötzlich massenhaft auftauchenden Tieren von der Leiter fallen.

Kontakt zur Stadt: 0214 406 3247

(RP)
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