Leverkusen Stadt erwartet wieder mehr Flüchtlinge

Leverkusen · Demnächst werden Leverkusen wohl wieder mehr Menschen zugewiesen. Noch ist Platz in den zehn Heimen.

 An der Flüchtlingsunterkunft Sandstraße in Opladen rollen demnächst die Abrissbagger an. Die Stadt investiert dort 18 Mio. Euro in den Um-/Neubau.

An der Flüchtlingsunterkunft Sandstraße in Opladen rollen demnächst die Abrissbagger an. Die Stadt investiert dort 18 Mio. Euro in den Um-/Neubau.

Foto: Uwe Miserius

Die Lage in den zehn Leverkusener Flüchtlingsunterkünften ist im Moment angesichts geringer Zuweisungen relativ entspannt. "Zurzeit haben wir in den Häusern noch fast überall Kapazitäten", berichtet Stadtsprecherin Julia Trick. Die meisten Asylbewerber kämen aus Syrien, dem Irak und Afghanistan, gefolgt von Afrikanern - unter anderem aus Eritrea, dem Kongo und Ghana.

Allerdings werde sich die Situation in den Häusern wohl bald wieder ändern. "Wir stellen uns darauf ein, in den nächsten Wochen wieder mehr Flüchtlinge zugewiesen zu bekommen." Daher freue sich die Stadtverwaltung, wenn sich noch weitere Ehrenamtler für die Betreuung der Neuankömmlinge meldeten. "Die Ehrenamtlichen sorgen in den Unterkünften zum Beispiel für Spielgruppen oder Sprachangebote", berichtet Trick.

Von der Stadt seien jeweils ein Heimbetreuer und ein Hausmeister eingesetzt. Außerdem überwache ein von der Stadtverwaltung beauftragter Sicherheitsdienst rund um die Uhr die Häuser. Pro Unterkunft seien tagsüber zwei Sicherheitskräfte vor Ort, nachts sogar vier.

An der Sandstraße beginnen in Kürze die Abrissarbeiten. Die Container sind schon leer. Die Asylbewerber - etwa 100 - sind jetzt nur noch im Festbau untergebracht. Die Flüchtlingsunterkunft in Opladen soll größtenteils durch neue Gebäude - unter anderem auf bisherigen Äckern - ersetzt werden. Rund 18 Millionen Euro will die Stadt investieren. Das neue Heim soll voraussichtlich Ende 2019 fertig sein und Platz für 450 Flüchtlinge bieten, plus eine Aufstockungsreserve von 100 Betten. Wer sich bei der Betreuung der Flüchtlinge in Leverkusen engagieren möchte, hat vielfältige Möglichkeiten. "Gesucht werden Menschen, die Schülern Nachhilfe in Naturwissenschaften und Fremdsprachen - nicht Deutsch - geben können", berichtet Stadtsprecherin Trick.

Außerdem seien Helfer gefragt, die den Flüchtlingen den Umgang mit dem Computer zeigten, sie bei Bewerbungen und Ausbildungsplatzsuche unterstützten oder die Neuankömmlinge bei Arztbesuchen oder Behördengängen begleiteten, ebenso bei der Wohnungssuche. "Schön wäre es auch, wenn sich deutsche Jugendliche engagierten, damit junge Flüchtlinge sich hier mit Gleichaltrigen unterhalten können." Bildungspatenschaften über das Kommunale Integrationszentrum (KI, im Verwaltungsgebäude Goetheplatz 1-4) seien ebenfalls möglich, um den Asylbewerbern bei Deutsch oder Hausaufgaben zu helfen. Außerdem seien Helfer für die Kinderbetreuung in den Heimen gesucht. "Wer sich einbringen möchte, kann sich bei der Stadt melden, per E-Mail an: ehrenamt@stadt.leverkusen.de", sagt Trick. Sachspenden seien zurzeit nicht mehr nötig. "Wir haben noch sehr viel vorrätig." Wer dennoch gut erhaltene Kleidung oder Möbel spenden wolle, möge vorher beim Caritasverband Leverkusen (Telefon 0214 85542-0) nachfragen, ob Bedarf bestehe.

(sug)
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