Leverkusen Stadt gibt Torhaus-Plan auf - Richrath weist Kritik zurück

Leverkusen · Das Projekt "Torhaus als Verwaltungsstandort" soll nicht weiterverfolgt werden. So hat es die Stadt Leverkusen in einer Beschlussvorlage für den nächsten politischen Beratungsturnuszu Papier gebracht.

Im Klartext heißt das: Die Ratspolitiker sollen das Versprechen brechen, dass der damalige Oberbürgermeister Reinhard Buchhorn gerade einmal vor zwei Jahren gegeben hat.

Buchhorn hatte anlässlich des Spatenstichs für den Opladener Bahnhofsneubau gesagt: "Bis 2020 wollen wir Opladen für die Zukunft aufstellen." Damit einher gehe auch das Vorhaben, am Kopf der neuen Bahnhofsbrücke das "Torhaus" - ein städtisches Gebäude mit rund 300 Arbeitsplätzen, Büros und Servicestellen der Verwaltung - zu errichten. Unter Buchhorns Nachfolger Uwe Richrath (SPD) zieht sich die Stadt nun aus diesem Projekt zurück. Die zu erwartenden Baukosten von etwa 24,6 Millionen Euro plusetwa 5,6 Millionen für das Parkhaus (jeweils ohne Grundstücks- und Erschließungskosten) könne man sich nicht leisten, heißt es. Und eine Anmietung käme der Verwaltungsvorlage zufolge auch nicht günstiger.

Der Opladener Ratsherr Markus Pott (OP Plus) gab gestern indirekt Oberbürgermeister Uwe Richrath (SPD) die Schuld an der neuen Entwicklung: Richraths Vorgänger Ernst Küchler (SPD) habe in der Torhaus-Angelegenheit die Fäden gesponnen, Reinhard Buchhorn (CDU) jeden einzelnen Faden aufgegriffen und brillant weitergeführt. Und Richrath beginne jetzt, die Fäden aus der Hand zu geben.

Der Stadtchef wies das umgehend zurück: "Es gibt genug Investoren, die das Torhaus bauen können", sagte er: Dies habe auch den Vorteil, "dass wir ein Hotel oder Ähnliches dort ansiedeln können". Damit sei auch am Wochenende Leben an dieser Stelle garantiert: "In einem Verwaltungsbau dagegen wäre von Freitag bis Montag tote Hose."

(RP)
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