Leverkusen Stadt muss Portokosten-Loch stopfen

Leverkusen · In der städtischen Portokasse fehlen bis zum Jahresende 160.000 Euro.

"Das zahl' ich aus der Portokasse" - ein Satz, der der Stadt Leverkusen derzeit vermutlich nicht mehr so locker über die Lippen kommt. Denn der städtischen Portokasse droht die Ebbe. 160.000 Euro fehlen bis zum Jahresende - wenn der Stadtrat die zusätzliche Summe nicht in der Sitzung kommende Woche Donnerstag freigibt. Im städtischen Beratungspapier heißt es gar dazu, die Summe im Stadtetat aufzustocken, sei "unerlässlich", um den "Dienstbetrieb aufrechterhalten und den Versand der städtischen Briefpost gewährleisten zu können".

Die Stadt schreibt auch gleich dazu, wie es zu dem Loch in der Portokasse kommt. Der Briefversand der städtischen Ausgangspost wurde für die Zeit ab dem laufenden Monat über ein europaweites Verfahrens neu ausgeschrieben. Der bisherige Vertrag beinhaltete die Zustellung der Briefsendungen durch den Dienstleister PostCon. Nun wurde bei der neuen Vergabe die Zustellung durch die Deutsche Post AG (DP AG) "mit vorgeschalteter Konsolidierung ausgeschrieben. Über einen solchen Konsolidierungsvertrag ist die Qualität der Zustellung durch die DP AG sichergestellt, und gleichzeitig kann von rabattierten Briefportopreisen profitiert werden", schreibt die Stadt. Bei direkter Beauftragung der Deutschen Post seien die Rabatte nicht zu erzielen.

Der Haken kommt jetzt: Zwar bekommt die Stadt nun Rabatte aufs Briefporto in Höhe von 30 beziehungsweise 36 Prozent. Aber: Die Preise der Post liegen auch deutlich über denen, die die Stadt bisher bei der PostCon zahlen musste. Von August bis Dezember entstehen der Stadt so Portokosten von rund 270.000 Euro.

In der betreffenden Kasse hat die Stadt für dieses Jahr noch rund 112.000 Euro, die "somit nur noch die Versandkosten für rund zweieinhalb Monate bis Mitte Oktober" decken. Für den Versand der städtischen Ausgangspost (ausgenommen Wahlen) hatte die Stadt für dieses Jahr eben 554.850 Euro im Stadt-Etat vorgesehen - basierend auf den bisherigen Kosten. "Von diesen Mitteln sind rund 443.000 Euro bereits ausgezahlt bzw. in Form von Jahresaufträgen gebunden", berichtet die Verwaltung.

Im Jahr verschickt die Verwaltung im Schnitt "rund eine Million Postsendungen", sagte Stadtsprecherin Ariane Czerwon gestern auf Aufrage unserer Redaktion. "Darin ist alles enthalten: Briefe aller Art, Päckchen und Pakete."

(RP)
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