Leverkusen Stadt will für 18 Millionen Flüchtlingsheim Sandstraße erneuern

Leverkusen · Die Flüchtlingsunterkunft an der Sandstraße soll größtenteils abgerissen und durch neue Gebäude ersetzt werden. Das sieht ein städtisches Beratungspapier vor, das Ende November im Bauausschuss diskutiert und im Dezember vom Rat verabschiedet werden soll. Darin heißt es: "Der Rat beschließt den Neubau von Ersatzbauten für die Gebäude Nr. 69, 69a, 69b in der Sandstraße zur Unterbringung von Flüchtlingen." Im Sommer hatte Baudezernentin Andrea Deppe angekündigt, dass Gebäudeteile in jedem Fall abgerissen werden müssten. Denn bei der Begutachtung haben sie nicht gut abgeschnitten: "Die Gebäude sind stark sanierungsbedürftig. Die Bausubstanz ist marode, die räumliche Situation in der Unterbringung und in den sanitären Einrichtungen ist beengt und nicht dauerhaft zumutbar. Die gemeinschaftlichen Sanitärräume, die weder in verschiedene geschlechtliche Räumlichkeiten getrennt sind, noch den hygienischen Standards entsprechen, sind in einem sehr schlechten Zustand." Die Stadt lässt derzeit nach und nach die dort untergebrachten Menschen in andere Unterkünfte umziehen (wir berichteten).

Bei dem Neubau sollen wieder 450 Plätze entstehen, aber auch, - durch eine Ausbaureserve und eine engere Belegung - Platz für weitere 100 Menschen geschaffen werden können. Das Gebäude Sandstraße Nr. 65/67 soll als Massivbau erhalten bleiben und später saniert werden.

Neben den fünf Unterkunftsgebäuden mit wohnungsähnlichem Charakter soll ein Verwaltungs- und Betreuungsgebäude mit Aufenthalts-, Wasch- und Trockenräumen für die Bewohner entstehen, zudem wird es Schulungs- und Beratungsräume geben. "Eine Kontrollfunktion übernehmen die jeweiligen Hausmeister, Einrichtungsbetreuung und Sicherheitsdienst, dessen Räume mit Blickkontakt zum Außenbereich und Innenbereich angeordnet sind. Eine kontrollierbare und isolierte Notunterkunft für auffällige Bewohner ist im Betreuungsbereich eingegliedert." Im Außenbereich werden Sport- und Spielflächen angeordnet. Die Stadt will zwei ihrer angrenzenden Grundstücke in die Planungen mit einbeziehen.

Das Gesamtprojekt wird auf rund 18 Millionen Euro geschätzt, könnte aber um bis zu 30 Prozent mehr oder weniger variieren, schreibt die Stadt. Mitte 2017, nach europaweiten Ausschreibungen, soll der Abbruch beginnen, im Frühjahr 2018 der Neubau starten, der dann Ende 2019 fertig sein soll.

(RP)
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