Wirtschaft Besuch hinter den Kulissen des Flughafens Köln-Bonn

Leverkusen · VON ULRICH SCHÜTZ

 Die wahrscheinlich coolste Anlage im Flughafen: Die lautlose elektronische Infotafel gibt über Lautsprecher das Rattern früherer Klapptafeln wieder.

Die wahrscheinlich coolste Anlage im Flughafen: Die lautlose elektronische Infotafel gibt über Lautsprecher das Rattern früherer Klapptafeln wieder.

Foto: US

Rainer Deppe nimmt sich Zeit. Gut 4,5 Stunden verbringt der Düsseldorfer Landtagsabgeordnete mit einer Besuchergruppe auf dem Flughafen Köln-Bonn. Warum zieht der CDU-Politiker nachts mit 20 fremden Leuten durch Hallen und Sortieranlagen? "Mir liegt die wirtschaftliche Entwicklung des Flughafens sehr am Herzen", sagt Deppe. Er leiste also praktische Überzeugungsarbeit. Der Flughafen zähle immerhin zu den zehn größten Arbeitgebern in der Region, erfahren die Besucher. Knapp 14.000 Menschen sind bei den 122 Firmen auf dem Flughafengelände beschäftigt. 60 Prozent in Vollzeit. Weitere 12.000 Menschen in der Umgebung hängen von den Geschäften des Airports ab. Dies alles sichert Einkommen von fast einer halben Milliarde Euro.

 Der Landtagsabgeordnete Rainer Deppe ist ein Fan des "Wirtschaftsmotors Flughafen".

Der Landtagsabgeordnete Rainer Deppe ist ein Fan des "Wirtschaftsmotors Flughafen".

Foto: Schütz Ulrich

Der Rheinisch-Bergische Kreis, den Deppe vertritt, ist mit 0,35 Prozent am Flughafen beteiligt. "Das ist nicht viel, aber wir finden so zumindest Gehör in den Aufsichtsgremien", sagt Deppe, der dort auch mal Mitglied war. Der Landtagsabgeordnete kennt natürlich die Beschwerden über den Flugverkehrlärm. 24 Stunden am Tag dürfen die Maschinen der 34 Fluggesellschaften starten und landen. In den sensiblen Nachtstunden sind es vor allem Frachtmaschinen, die den Flughafen ansteuern - und die die Anwohner teils nerven. Pro Jahr zählt der Flughafen rund 130.000 Flugbewegungen. Die erreichte Rekordzahl von 11,9 Millionen Fluggästen pro Jahr und die fast 800.000 Tonnen Fracht müssen bewegt werden. Die Wachstumstreiber: "Ryanair" und "Eurowings", betont Flughafenchef Flughafenchef Michael Garvens gerne. Großen Anteil am Umsatz haben die Frachtgesellschaften UPS und FedEx, für die Köln-Bonn ein wichtiges Drehkreuz ist. Hunderttausende Sendungen werden hier nachts ausgeladen, neu verteilt und wieder abtransportiert.

Der Flughafen und UPS bieten regelmäßig kostenpflichtige Führungen an. Auch kurze und für Kinder geeignete Touren. Rainer Deppe lädt zu zwei Führungen im Jahr. Die Besichtigungen lohnen sich.

Kontakt und Termine unter: 02203 40-4389. Infos: www.besucher.koeln-bonn-airport.de

(RP)
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