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Verkehrsengel Eltern beaufsichtigen Eltern

Leverkusen · Das Bild ähnelte sich jeden Morgen: "Zahlreiche Kinder strömen gegen acht Uhr auf den Schulhof der Gemeinschaftsgrundschule Im Steinfeld im Stadtteil Bürrig. Durch die Baumaßnahmen auf dem Schulhof gibt eine nur einen Weg auf den Schulhof: über den Feuerwehrplatz", berichtet Konrektorin Claudia Hogrebe. "Alles kein Problem sollte man annehmen, der Platz ist groß und darf nur von Lehrern befahren werden, die auf den angrenzenden Lehrerparkplatz wollen. Das ist auch mit Schildern und Markierungen sehr deutlich gemacht." Das Aber folgt von Hogrebe auf dem Fuß: Eltern wollten ihre Kinder bis ans Schultor bringen und fuhren dazu eben auch - verbotenerweise - auf den Feuerwehrplatz, wo sie die Autos zwischen den laufenden Kindern und Eltern anhielten, um ihren Nachwuchs aussteigen zu lassen. Teils blieben die Eltern in Autos denn auch noch bis zum Schulbeginn auf dem Platz. "Jeden Morgen gefährliche, weil unübersichtliche Situationen. Besonders in der dunklen Jahreszeit sind die Kinder schwer zu erkennen, wenn sie sich hinter oder zwischen den Autos aufhalten und nicht selten unvermittelt anfangen zu laufen", betont die Konrektorin Hogrebe in einer Mail an die Redaktion. Und obwohl das Thema regelmäßig in der Schulpflegschaft diskutiert und alle Eltern mehrfach informiert worden seien, war keine Besserung in Sicht. Vor Ort aufs Fehlverhalten angesprochen, reagierten Eltern bisweilen mit Aggressivität und Beschimpfungen. Kontrollen durch Polizei und Ordnungsamt hatten nur kurze Wirkung. "Am nächsten Tag war wieder alles beim Alten."

 Claudia Hogrebe und Marcus Kremers zeigen, wie's an der Grundschule in Bürrig läuft: Eltern in Warnwesten stoppen Eltern vor dem Feuerwehrplatz

Claudia Hogrebe und Marcus Kremers zeigen, wie's an der Grundschule in Bürrig läuft: Eltern in Warnwesten stoppen Eltern vor dem Feuerwehrplatz

Foto: Schule

Das Bild ähnelte sich jeden Morgen: "Zahlreiche Kinder strömen gegen acht Uhr auf den Schulhof der Gemeinschaftsgrundschule Im Steinfeld im Stadtteil Bürrig. Durch die Baumaßnahmen auf dem Schulhof gibt eine nur einen Weg auf den Schulhof: über den Feuerwehrplatz", berichtet Konrektorin Claudia Hogrebe. "Alles kein Problem sollte man annehmen, der Platz ist groß und darf nur von Lehrern befahren werden, die auf den angrenzenden Lehrerparkplatz wollen. Das ist auch mit Schildern und Markierungen sehr deutlich gemacht." Das Aber folgt von Hogrebe auf dem Fuß: Eltern wollten ihre Kinder bis ans Schultor bringen und fuhren dazu eben auch - verbotenerweise - auf den Feuerwehrplatz, wo sie die Autos zwischen den laufenden Kindern und Eltern anhielten, um ihren Nachwuchs aussteigen zu lassen. Teils blieben die Eltern in Autos denn auch noch bis zum Schulbeginn auf dem Platz. "Jeden Morgen gefährliche, weil unübersichtliche Situationen. Besonders in der dunklen Jahreszeit sind die Kinder schwer zu erkennen, wenn sie sich hinter oder zwischen den Autos aufhalten und nicht selten unvermittelt anfangen zu laufen", betont die Konrektorin Hogrebe in einer Mail an die Redaktion. Und obwohl das Thema regelmäßig in der Schulpflegschaft diskutiert und alle Eltern mehrfach informiert worden seien, war keine Besserung in Sicht. Vor Ort aufs Fehlverhalten angesprochen, reagierten Eltern bisweilen mit Aggressivität und Beschimpfungen. Kontrollen durch Polizei und Ordnungsamt hatten nur kurze Wirkung. "Am nächsten Tag war wieder alles beim Alten."

Hogrebe und Schulpflegschaftsvorsitzender Marcus Kremers reagierten: Seit September organisieren sie mit freiwilligen Eltern eine Aufsicht. Jeden Morgen stehen zwei mit Warnwesten bekleidete Eltern in der Auffahrt zum Feuerwehrplatz und verhindern das Auffahren anderer Eltern.

"Nach zwei Monaten gibt es ein erstaunlichen Zwischenergebnis: Es funktioniert. Nahezu keiner versucht noch, den Platz zu befahren. Die Kinder werden nun an den umliegenden Straßen aus den Autos gelassen und gehen die letzten wenigen Meter zu Fuß", melden Hogrebe und Kremers.

Der findet dies einerseits erfolgreich, auf der anderen Seite zeige es aber auch, dass den Eltern sehr wohl bewusst sei, dass sie sonst rechtwidrig handeln und Kinder leichtfertig gefährden. Hogrebe lobt: "Schade, dass es solcher Maßnahmen bedarf, aber das Engagement der Eltern, die Sicherheit der Kinder zu verbessern und auch die Bereitschaft, andere Eltern auf ihr Fehlverhalten hinzuweisen, ist super." Die Aktion läuft zunächst bis zum Jahresende. LH

(RP)
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