Opladen Stadthalle offen - Restaurant zu

Opladen · In der Stadthalle Opladen wird weiterhin an einer Lösung für das Betreiben des Komplexes an der Fürstenbergstraße gerungen. Der Zwangsverwalter bereitet derzeit eine Klage vor, während Pächter Sven Reumkens ankündigt, freiwillig zu gehen.

Hinter den Kulissen der Opladener Stadthalle kehrt keine Ruhe ein. Nachdem im vorigen Herbst dort ein Streit zwischen Pächtern der Halle entbrannt war, geht vermutlich noch in dieser Woche die nächste Klage rund um den Betrieb des ehemals städtischen Komplexes aus Halle, Restaurant und Hotel an der Fürstenbergstraße beim Landgericht in Köln ein.

"Ich bereite gerade eine Klage auf Her-ausgabe des Hotels vor", verriet gestern Rechtsanwalt Ulrich Bucher auf RP-Anfrage.

Er ist der gerichtlich eingesetzte Zwangsverwalter des Objekts und arbeitet momentan daran, dass Stadthalle, Restaurant und Hotel künftig wieder aus einer Hand betrieben werden. Denn das Oberlandesgericht in Köln (OLG) hat vor einigen Wochen einer Gesellschaft, die von Pächter Sven Reumkens vertreten wird, den Betrieb des Hotels zugesprochen. Währenddessen lagen Halle und Restaurant weiter in den Händen der Agnus Betriebs- und Betreuungs GmbH um Dr. Michael Lamm.

Lamm und Reumkens beziehungsweise deren Anwälten hatten sich Ende 2009 fleißig mit juristischen Verfügungen um das Objekt gestritten. Entsprechend sollen nach der OLG-Entscheidung die internen Abläufe rund um die Stadthalle gelitten haben, zumal sich etwa Restaurant und Hotel eine Küche teilen.

Lamm hat sich daher aus Halle und Restaurant zurückgezogen, weil eine Bewirtschaft nur sinnvoll und wirtschaftlich sei, wenn alle drei Bereiche von einer Firmenleitung betrieben würden.

Entscheidung für Lamm

Diese Ansicht teilen alle Beteiligten. Entsprechend gab es Gespräche zwischen Bucher und Reumkens sowie Bucher und Lamm dar-über, in wessen Hand der gesamte Komplex gelegt werden soll. Vor wenigen Tagen hat der Zwangsverwalter eine Entscheidung — ohne auf die Gründe hierfür einzugehen — getroffen: pro Lamm und Agnus. "Herr Reumkens hat zwar im Vorfeld gesagt, er werde jede Entscheidung akzeptieren, allerdings hat er das Hotel bislang nicht herausgegeben", sagte Bucher. Daher werde nun die Klage vorbereitet.

Im Gespräch mit unserer Zeitung sagte Reumkens gestern indes, "dass ich mich nicht mehr gerichtlich streiten und aus dem gesamten Objekt freiwillig zurückziehen werde. Das werde ich auch notariell niederlegen." Er sei nun an dem Punkt, sich etwas Neues zu suchen — "obwohl es rein rechtlich noch immer meine Stadthalle ist".

Das Objekt werde er mit einem weinenden Auge verlassen: "Ich habe hier 180 000 Euro verloren, und mir wurde viel Unrecht getan", sagt Reumkens. Damit er es ordentlich übergeben könne, wolle er aber bis einschließliche Juli 2010 das Hotel weiterbetreiben.

Außergerichtliche Einigung?

Diese Frist erscheint Bucher etwas lang für ein Hotel dieser Größenordnung. Er legte sich gestern nicht fest, ob erst die Klage oder womöglich bereits zuvor eine außergerichtliche Einigung für Klarheit in der Stadthalle sorgen wird.

(RP)
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