Leverkusen Steinbücheler feiern, klagen aber auch über Müll und Zerstörungen

Leverkusen · Petra Schrage hatte beim Fest in Steinbüchel gut lachen. Sie arbeitet beim Kinder- und Jugendtreff "die Neun" an der Albert-Schweitzer-Straße in Steinbüchel. "Es ist wichtig, das gemeinschaftliche Gefühl der Siedlung zu stärken", meint Schrage.

 Festorganisatorin Petra Schrage beim Ballwerfen.

Festorganisatorin Petra Schrage beim Ballwerfen.

Foto: Uwe Miserius

Dafür seien derartige Feiern ein guter Anlass. Insgesamt sei das nachbarschaftliche Verhältnis im Block aber ähnlich, wie überall sonst auch. "Natürlich ist es mal besser, mal schlechter." Damit es besser bleibt, arbeiten Schrage und ihre Mitstreiterinnen präventiv mit Kindern und Jugendlichen. "Wir wollen ihnen etwas mitgeben", sagt die Fest-Organisatorin. So arbeiten zum Beispiel 26 Kinder ehrenamtlich beim Fest mit, betreuen Aktionsstände oder helfen beim Getränkeausschank. "Ab zehn Jahren darf man helfen, das ist dann schon auch eine Verantwortung."

"Wir organisieren zwei Mal im Jahr etwas", sagt sie. In der Adventsfeier werde am Lagerfeuer gesessen - im Sommer draußen gespielt. So gibt es auf der Wiese hinter dem Wohnpark verschieden Spiele für die jüngeren Bewohner und Verpflegung für die älteren.

Kritik äußert der 81-jährige Arnold Beckmann: "Es hat sich viel geändert, besonders auch durch die Eigentümerwechsel", beklagt Beckmann. So sei die Bausubstanz der "Derr-Siedlung" über die Jahre schon deutlich heruntergekommen. Der neue Besitzer kümmere sich nicht. Ein permanentes Problem sei die Sauberkeit: "Wenn man manchmal volle Pampers von oben runterfliegen sieht, ist das ja wohl die Höhe", wettert der Senior.

Seit 30 Jahren wohne er in Steinbüchel, doch so schlecht sei es um die Sauberkeit noch nie bestellt gewesen. Auch die Spielplätze seien oft verdreckt. Zwischenmenschlich sei das eine andere Sache. "Man grüßt sich, man kennt sich. Es gibt auch Leute, die sich um Blumen und Post kümmern, fährt man mal weg", schildert der Rentner. "Man gibt sich Mühe im Haus," sagt er.

Eine der ehrenamtlichen Helfer-Kinder ist Marie Flintrop (14). Sie betreut einen Stand, an dem Nägel mit so wenigen wie möglich Schläfen ins Holz gehämmert werden sollen. "Wenn man hier herzieht, findet man schnell neue Freunde", berichtet sie. Es gebe viele Kinder im Wohnpark - das erleichtere es sehr, sich einzuleben. Doch auch Marie beklagt die Sauberkeit und Instandhaltung: "Die Schaukeln am großen Spielplatz sind oft kaputt. Dann ist der gesamte Spielplatz geschlossen." Auch werde dort oft Müll hinterlassen. "Das könnte man noch verbessern", findet sie.

(jim)
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