Leverkusen/Köln Straßen NRW: "Schließen A1-Tunnel nicht aus"

Leverkusen/Köln · Ein Gutachten im Auftrag vom Landesbetrieb hat ergeben, dass nicht nur eine Stelzenbrücke, sondern auch ein Tunnel durch Küppersteg möglich ist. Baubeginn ist frühestens 2027. Erst sind Rheinbrücke und Leverkusener Kreuz dran.

 Wie die Autobahn A1 ab der BayArena künftig aussehen wird, steht noch nicht fest. Gutachter im Auftrag von Straßen NRW haben eine neue Stelzenbrücke mit vier bis fünf Jahren Bauzeit veranschlagt, einen Tunnel mit acht Jahren.

Wie die Autobahn A1 ab der BayArena künftig aussehen wird, steht noch nicht fest. Gutachter im Auftrag von Straßen NRW haben eine neue Stelzenbrücke mit vier bis fünf Jahren Bauzeit veranschlagt, einen Tunnel mit acht Jahren.

Foto: Miserius

Am Donnerstag gab der Landesbetrieb Straßenbau gleich zwei gute Neuigkeiten bekannt. Erstens: Bei der Umgestaltung der Autobahn A1 in Leverkusen sind Tunnel und Stelze möglich, "und wir haben keine Variante, die wir bevorzugen", sagte Straßen-NRW-Projektleiter Thomas Raithel. Zweitens: Geld spielt keine Rolle. Allein in diesem Jahr stünden 850 Millionen Euro zur Verfügung, um Brücken, Straßendecken und Lärmschutzwände in Nordrhein-Westfalen zu erneuern oder neu zu errichten, teilte Straßen-NRW-Direktorin Elfriede Sauerwein-Braksiek mit.

Gutachten: Tunnel ist möglich

Thema A1: Experten hätten ein neutrales Gutachten erstellt, wonach für den bisherigen Stelzenabschnitt vom Stadion aus Richtung Leverkusen sowohl ein Tunnel als auch eine Straßenführung in Hochlage umsetzbar seien. Für eine Brücke seien vier bis fünf Jahre, für einen Tunnel acht Jahre Bauzeit veranschlagt. "In dem Gutachten fehlt nur noch der umweltfachliche Teil, der im Moment noch eingearbeitet wird", erklärte Raithel. "Dies wird aber nichts an den möglichen Varianten ändern." Entschieden sei noch nichts.

Die Zeit drängt auch nicht: Insgesamt sind für die A1-Sanierung zwischen Köln-Niehl und Leverkusener Kreuz drei Bauabschnitte vorgesehen. Der erste, die eigentliche Rheinbrücke, soll schon nächstes Jahr starten. "Wir sind zurzeit im Planfeststellungsverfahren", sagte Raithel. 300 Privatleute und 60 Träger öffentlicher Belange hätten Einwände gegen diesen ersten Bauabschnitt eingereicht, die auch schon bearbeitet seien. "Wir haben unsere Stellungnahmen zur Bezirksregierung geschickt. Sie werden bei dem Erörterungstermin, der voraussichtlich noch vor den Sommerferien stattfinden wird, vorgetragen."

A1-Ersatzbrücke soll in vier Jahren stehen

Ziel sei es, 2020 mit der Ersatzbrücke (nördlich der jetzigen Brücke) fertig zu werden, so dass dort wieder Lastwagen den Rhein queren könnten. "Bis 2023 müssen wir dann noch die bestehende Brücke abbrechen", erläuterte Raithel. Anschließend wolle man nicht den umstrittenen zweiten, sondern erst den dritten Bauabschnitt in Angriff nehmen: die Umgestaltung des Leverkusener Kreuzes und die Erweiterung der Autobahn A3 auf acht Spuren zwischen Leverkusen-Zentrum und Opladen. Dies soll in den Jahren 2023 bis 2027 erfolgen. "Es ist für den zweiten Bauabschnitt wichtig, dass wir ein funktionierendes Leverkusener Kreuz haben", erklärte der Projektgruppenleiter "Kölner Ring". Mit dem Bau von Tunnel oder Stelze könne man dann frühestens 2027 beginnen.

Die Verkehrssicherheit der A1-Rheinquerung sei derweil gegeben. "Die Brücke steht unter sehr enger Beobachtung", versicherte Elfriede Sauerwein-Braksiek. "Wir werden durch Reparaturen alles dafür tun, dass sie instand bleibt." Eine noch stärkere Kontrolle, um Lastwagen von der illegalen Überfahrt abzuhalten, habe man auch gemeinsam mit der Stadt Leverkusen überlegt, aber wieder verworfen, ergänzte Dr. Jan Lohoff von der Straßen-NRW-Verkehrszentrale: "Es war zum Beispiel im Gespräch, Tore über die Fahrspuren zu bauen, damit Lkw nicht mehr durchkommen. Aber wenn auf der Brücke dann etwas passiert, ist die Strecke für Stunden dicht."

(sug)
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