Leverkusen Elfmeterloch gefährdet Spielbetrieb beim SV Bergfried

Leverkusen · Die Verantwortlichen des SV Bergfried sorgen sich um den Zustand ihres Kunstrasenplatzes. Beide Elfmeterpunkte sind so stark abgenutzt, dass der Schiedsrichter am vergangenen Wochenende das Spiel gegen Rondorf nicht anpfeifen wollte. Kann der Verein keinen tauglichen Platz vorweisen, droht Punktverlust.

 Sonntag wurde das Loch notdürftig mit Sand aufgefüllt.

Sonntag wurde das Loch notdürftig mit Sand aufgefüllt.

Foto: UM

Der Elfmeterpunkt auf dem Kunstrasenplatz des SV Bergfried ist zurzeit eher ein Elfmeterloch. "Eine echte Stolperfalle", sagt Werner Fuhrmann, sportlicher Leiter und Geschäftsführer des Vereins. So sah das auch der Schiedsrichter, der sich am Sonntag zunächst weigerte, die Partie zwischen Bergfried und Rondorf anzupfeifen. Nachdem die Platzwärter mit einer Schubkarre anrückten und das Loch mit Sand auffüllten, konnte das Spiel mit Verspätung noch stattfinden.

 Das "Elfmeterloch" auf den Platz des SV Bergfried.

Das "Elfmeterloch" auf den Platz des SV Bergfried.

Foto: Miserius Uwe

Ist der Platz unbespielbar, droht Punktverlust

Doch das kann nur eine temporäre Lösung sein. "Wir haben dem Sportpark Leverkusen schon mehrfach gemeldet, dass hier etwas getan werden muss", berichtet Fuhrmann. Der Kunstrasen sei an den stark frequentierten Elfmeterpunkten schon völlig weg, die unterste Schicht schon zu sehen, schildert er das Problem. "Jetzt muss schnellstens etwas passieren", fordert Fuhrmann. Denn der desolate Zustand gefährdet nicht nur die Sicherheit der Spieler: Wenn der Verein bei Ligaspielen zu Hause keinen bespielbaren Platz vorweisen kann, gehen auch die Punkte verloren. Die Abnutzung des Elfmeterpunktes ist typisch, der Kunstrasenplatz des SV Bergfried wird intensiv genutzt.

Bisher sei die Reparatur nicht schnell genug durchgeführt worden, bemängelt Vereinsvorstand Walter Mende und fordert ein Notkommando, eine Reparatur am besten im Laufe der Woche. Jetzt seien die Witterungsbedingungen noch gut, gibt er zu bedenken: "Wir sollten alle an einem Strang ziehen und hoffen jetzt auf eine schnelle Reaktion der Stadt, damit wir den Spielbetrieb aufrecht erhalten können."

Stadt verspricht schnelle Hilfe

Nach den Vorkommnissen am Wochenende kommt nun bei der Stadt Bewegung in die Thematik. Das Problem sei bekannt, bestätigt Dieter Scholz, technischer Leiter beim Sportpark Leverkusen, und sagt zu: "Es soll diese Woche, spätestens nächste Woche behoben werden." Die Reparatur kostet nach Angaben der Stadt etwa 1100 bis 1200 Euro pro Seite. Dazu wird jeweils etwa ein Quadratmeter des Platzes, auf dem sich der Punkt befindet, herausgeschnitten und ausgetauscht. Etwa eine Stunde dauert die Erneuerung. Ein städtischer Gutachter hat am Montag vor Ort die Problemstellen genauer unter die Lupe genommen. Die Elfmeterpunkte sind laut Werner Fuhrmann nicht die einzigen Schwachstellen: An den Nähten, also den verklebten Stellen zwischen den Rasenbahnen, hätten sich Schlaufen gebildet. "Wenn die Spieler darin mit ihren Stollenschuhen hängen bleiben, können sie auch böse stürzen", erläutert Fuhrmann.

Den Kunstrasenplatz hat der SV Bergfried übrigens schon seit November 2008. Zur Finanzierung für Instandhaltungsmaßnahmen zahlen die Leverkusener Vereine mit Kunstrasenplätzen jedes Jahr jeweils 8000 Euro in einen gemeinsamen Topf, die Stadt gibt die andere Hälfte dazu. Eine Kompletterneuerung des Platzes am Höfer Weg ist eigentlich für das Jahr 2022 vorgesehen. "Wir gehen aber laut interner Prognose davon aus, dass das aufgrund der intensiven Nutzung schon 2019 nötig sein wird", erläutert Walter Mende. 150.000 bis 200.000 seien dafür fällig.

(tak)
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