Hitdorf TNT will Mietvertrag lösen

Hitdorf · Das Zustellunternehmen, das seit vergangener Woche Mitarbeiter freistellt, löst nun mit einer "außerordentlichen Mietvertrag-Kündigung" einen Rechtsstreit aus.

Bei TNT Innight, dem Logistik- und Transportunternehmen mit Zentrale und Niederlassung Hitdorf, rumort es nicht nur wegen Freistellungen und Aufhebungsverträgen, die Mitarbeitern seit vergangener Woche zugegangen sind, sondern auch in Sachen Vermietung. "Der Mietvertrag mit TNT läuft bis 2015 und kann durchaus verlängert werden", berichtet Vermieter Georg Kierdorf und widerspricht damit entschieden den Aussagen, die gegenüber TNT-Mitarbeitern auf einer Versammlung im vergangenen Sommer gemacht worden sein sollen, der Mietvertrag würde auslaufen. "Das entspricht nun definitiv nicht den Tatsachen."

In der vergangenen Woche flatterte Kierdorf eine "außerordentliche Mietkündigung" von TNT ins Haus. Innerhalb eines Tages sollte der Vermieter eine Erklärung dazu abgeben, andernfalls, so drohe TNT in dem Schreiben, gebe es eine Feststellungsklage. Diese kurze Frist sei rechtswidrig, sagt Kierdorf, der das ehemalige Unternehmen NVS gründete, dass 2001 mit dem Konkurrenten NET zu TNT Innight verschmolz — daher rühren auch die beiden TNT-Innight-Zentralen in Mannheim und Leverkusen. Hier sitzt unter anderem die zentrale Disposition für ganz Deutschland.

"Wir halten uns an Verträge"

Kierdorf geht davon aus, dass diese Kündigung, mit der TNT anzeigt, das Unternehmen wolle bis zum 30. Juli aus dem Gebäude in Hitdorf ausziehen, nicht gültig ist. "Es sind keine Gründe, kein Anlass da, warum sie Gültigkeit haben sollte. Dann müsste ein wichtiger Verstoß des Vertragspartners, also uns, vorliegen. Und den gibt es nicht. Wir kommen unseren Aufgaben gewissenhaft nach. Wir sind ordentliche Kaufleute und halten uns an die Verträge."

Geärgert hat sich der Vermieter vor allem darüber, dass der für diese Woche angesetzte Begehungstermin bei TNT nicht stattfinden konnte, weil Mitarbeiter von TNT laut Kierdorf auf Weisung der Geschäftsführung ihm keinen Zutritt zum Gebäude gewährten. Georg Kierdorf hat seinen Rechtsanwalt in die Angelegenheit eingeschaltet. Solch ein Vorgehen könne er nicht dulden. "Es geht immerhin um Jahresmieten in Millionenhöhe."

Dem Unternehmensberater, der nach eigenen Angaben, selbst schon Firmen saniert hat, tut es Leid, wie mit den TNT-Innight-Mitarbeitern derzeit umgegangen werde. "Das geht auch anders."

(RP)
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