Leverkusen Tommy Engel gibt im Scala Kasalla eine Pink-Floyd-Note

Leverkusen · Sechs Illustrationen, die ihn vom Kindesalter bis heute zeigen - das war die Kulisse, vor der Tommy Engel mit seiner Band am Freitag im Scala-Club auftrat. Er sei nie zuvor im Scala gewesen, bekannte der Musiker eingangs. "Als ich ankam dachte ich: Dat is ävver schön." Es sei nicht zu übersehen, dass der Raum einst ein Kino war, fuhr er fort. Und er bedauere, dass alte Kölner Kinos - etwa in Sülz, seinem Stadtteil - entweder abgerissen oder in Supermärkte verwandelt wurden. Insofern sei die Opladener Lösung viel besser, ergänzte er und sagte nicht nur: "Wir sind froh, dass wir hier sind", sondern meinte es auch so.

 Vollblutmusiker Tommy Engel findet den Scala-Club "ävver schön".

Vollblutmusiker Tommy Engel findet den Scala-Club "ävver schön".

Foto: UM

Vor knapp einem Jahr hat Engel die CD "Dat Kölsche Songbook" veröffentlicht, für die er sich bei Willi Ostermann ebenso bediente wie bei Kasalla oder Cat Ballou und aus der er zahlreiche Stücke spielte: Allesamt typisch kölsch, aber doch völlig neu interpretiert. Nur das Liebeslied "Noh bei mir", mit dem der ehemalige Bläck-Fööss-Sänger den Abend eröffnete, passt nicht in diese Kategorie. Denn es handelt sich um eine Coverversion des Klassikers "Stand by me" von Ben E. King. Apropos Bläck Fööss: Titel wie "Pütze Hein" waren kaum wiederzuerkennen, hatten bei Engel und Band mehr Pepp und klangen nicht mehr so, wie sie das Publikum bislang kannte. Da hörte sich der Kasalla-Hit "Et jitt kei Wood" ein bisschen nach Pink Floyd an. Dort wurde der volkstümliche Schunkelcharakter der Ostermann-Hymne "Heimweh nach Köln" gegen sanften Rockrhythmus getauscht. Viele versuchten mitzusingen, das gelang aber nicht so richtig.

Auch die Kasalla-Ballade über John Lennon "Nit vun Kölle" hat sich bei Engels' Version in eine Rocknummer verwandelt. Zur runderneuerten Version von Trude Herrs "Niemols jeit mer su janz" schilderte Engel eine anrührende Geschichte, ehe er den Titel "Ich sage, wat ich meine" sofort hinterher schob.

Und: Sänger Tommy Engel erwies sich im Scala auch als Unterhaltungskünstler. Obendrein wusste er nach wie vor gut über die Fööss Bescheid weiß, obwohl er die Gruppe vor mehr als 20 Jahren verlassen hat. Dass er vom Opladener Neu-Fooss Pit Hupperten wusste, lag auch daran, dass "Pit sieben Jahre bei uns war. Wir haben ihn ausgebildet, und jetzt zeigt er es bei den Bläck Fööss". Alles lachte. Mit dem Ohrwurm "Ene Besuch em Zoo" schickte Tommy Engel seine Fans dann erstmal in die Pause.

(gkf)
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