RP-Serie: Heimat Top-Sportler sind der Heimat verbunden
Martin Kaymer, 1984 in Mettmann geboren, war bereits die Nummer eins der Weltrangliste und gewann sogar zwei Major-Titel - als zweiter Deutscher überhaupt. Dass der 31-jährige Golfer seine Heimat nicht vergisst, zeigen seine Besuche in Mettmann. Hier steht er im Goldenen Buch, ist immer mal wieder beim heimischen Golfclub zu Gast. Dort schlug er seine ersten Bälle. "Die haben damals fünf Mark gekostet", sagt Kaymer - und sie wurden ihm regelmäßig von Vereinsmitgliedern gespendet.
Der ehemalige Fußball-Profi Marek Lesniak hat sich einmal durch die Region gespielt und trainiert. Der Pole, der unter anderem für Bayer Leverkusen und Fortuna Düsseldorf spielte, kickte danach in Velbert, Hilden-Nord und Ratingen 04/19. Als Trainer war er anschließend in Velbert, in Wattenscheid und beim ToSpo Richrath aktiv. Heute wohnt er in Wiehl. Die Zeit in der Region vergisst er so schnell nicht - über 100 Bundesliga-Spiele für Bayer Leverkusen macht man nicht einfach so.
1967 stand Wilhelm Bungert im Wimbledon-Finale, unterlag dem Australier John Newcombe. Er übte den Tennissport noch als Amateur aus. Viel Geld verdienten Tennissportler seinerzeit nicht, deshalb baute sich Bungert mit einem Tenniszentrum am Autobahnkreuz Hilden ein berufliches Standbein auf und erweiterte es um eine Golf-Übungsanlage. Noch heute ist er täglich in der Bungert-Ranch, schaut aber auch bei Tennisklubs der Umgebung vorbei - denn hier ist seine Heimat.
Dass Britta Heidemann auch nach ihrer aktiven Laufbahn gerne nach Leverkusen kommt, beweist eine besondere Fechtstunde: Sie unterrichtete Anfang September Sänger Tim Bendzko und Profi-Golfer Martin Kaymer auf der Fechtbahn des TSV Bayer. Seit vielen Jahren ist sie Mitglied in dem Verein. Zudem hat als erste Degenfechterin das "Golden Triple" gewonnen: WM 2008, Olympia in Peking und EM 2009. Seit diesem Jahr ist sie Mitglied in der Athletenkommission des IOC.
Den Höhepunkt ihrer Sport-Karriere erlebte Sanaa Koubaa in diesem Jahr mit der Teilnahme an den Olympischen Spielen in Rio de Janeiro - im letzten Moment schaffte sie noch die Qualifikation. Die Grundlage für diesen Erfolg legte die Hindernisläuferin in Hilden. Hier wuchs Koubaa auf, kam an der Grundschule am Elbsee mit ihrem größten Förderer zusammen. Lehrer Wolfgang Kamps entdeckte das Leichtathletik-Talent, betreute es fast 20 Jahre - in dieser Zeit entwickelte sich auch der Traum von Olympia. Während Kamps im Ruhestand ist, arbeitet die Sozialpädagogin inzwischen selbst an einer Berufsschule in Gummersbach. Seit kurzem ist die 31-Jährige verheiratet - Wolfgang Kamps war natürlich bei der Hochzeit dabei. Trotz Umzugs bleibt Koubaa ihrer Heimatstadt eng verbunden - für sie ganz selbstverständlich. "Meine Familie lebt doch hier", betont sie.