Leverkusen Trickbetrüger geben sich als Sozialdienst aus

Leverkusen · Als Mitarbeiter eines Sozialdienstes geben sich offensichtlich Trickbetrüger aus, die jetzt auch in Leverkusen versuchen, Senioren zu bestehlen. Eine 88-Jährige und ein 82-Jähriger haben Anrufe mit der Ankündigung erhalten, der vermeintliche Sozialdienst werde sie zu Hause aufsuchen.

Die Kriminalpolizei Köln warnt eindringlich davor, solche vermeintlichen Helfer hereinzulassen. Es gebe auch in unserer Region die unterschiedlichsten Maschen von Trickbetrügern, sich zum Beispiel als Pflegedienst auszugeben. Die Kripo rät, bei solch Kontaktaufnahmen sofort über die 110 die Polizei zu informieren. Die Masche mit dem vermeintlichen Sozialdienst ist nicht neu und auch nicht auf Deutschland begrenzt.

So wurden in Österreichs Hauptstadt Wien Anfang November 2014 drei Trickbetrügern gefasst, die sich als Mitarbeiter von Hilfs- und Sozialdiensten ausgegeben hatten. Aus den Wohnungen älterer Menschen hatten sie Werte für mehr als 100 000 Euro mitgehen lassen. Wie der ORF meldete, sei die Vorgehensweise der Betrüger immer ähnlich gewesen: Sie schellte an den Türen, sagten, sie kämen im Auftrag von sozialen Hilfsorganisationen und verschafften sich so Zutritt. Einer lenkte die Opfer durch Gespräche oder mit der Bitte um ein Glas Wasser ab, die anderen stahlen Bargeld, Schmuck und sonstige Wertgegenstände.

Im Juni 2014 waren Trickbetrüger als vermeintlicher Sozialdienst in Rödermark bei Frankfurt aufgetreten. Sie versuchten, genauso wie jetzt in Leverkusen, per Telefon Zugang zu Wohnungen alter Menschen zu bekommen. Sie gaben ihren Anrufen einen offiziellen Anstrich und kündigten ihren Besuch an, um Angebote für einen "Senioren-Sozialdienst" oder eine "Seniorenhilfe auf Knopfdruck" zu präsentieren. Dabei waren die Trickbetrüger in Rödermark dreist aufgetreten. Sie hatten keinen Widerstand gelten lassen, sondern sofort einen Termin benannt, an dem sie die Senioren aufsuchen würden.

Die Leverkusener haben auf die Anrufe hin mit Verwandten und Bekannten gesprochen, die ihnen abrieten, Fremde in ihre Wohnungen zu lassen. Beide haben nach eigenen Angaben abgelehnt, sich von einem unbekannten "Sozialdienst" helfen zu lassen, sie wüssten, an wen sie sich wenden, wenn sie wirklich Hilfe bräuchten. Merkwürdig kam den Senioren vor, dass die Anrufer so massiv darauf drängten, dennoch "jemanden vorbeizuschicken". Die Polizei Köln hat angekündigt, sich mit den beiden Leverkusenern in Verbindung zu setzen.

(RP)
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