Leverkusen Trompetenklänge und ein Film für den Frieden in Palästina

Leverkusen · Schülerinnen aus Betlehem und Ramallah unternahmen eine lange Reise und besuchten das Opladener Berufskolleg.

 Natalie und Nadine aus Bethlehem spielen die palästinensische Nationalhymne.

Natalie und Nadine aus Bethlehem spielen die palästinensische Nationalhymne.

Foto: Marc Potthoff

"Brücken bauen zwischen Kulturen" - das ist das Motto des Besuchs palästinensischer Schüler am Berufskolleg Opladen (BKO). Zum fünften Mal kommen Jugendliche aus Betlehem und Ramallah nach Leverkusen.

Bei der abschließenden Präsentation der Ergebnisse der Aktion führten die Schüler beider Länder gestern sowohl künstlerische als auch musikalische Darbietungen auf, wie das Spielen der palästinensischen Nationalhymne durch Natalie und Nadine. Außerdem wurde ein von den Schülern gedrehter Film über die interkulturellen Unterschiede gezeigt, beispielsweise im Bezug auf das Essen oder die Kleidung.

"Wir glauben, dass der Austausch zu einem gegenseitigen Verständnis der beiden Kulturen beiträgt. So werden Vorurteile abgebaut, und unsere Schüler können sich ein eigenes Bild von der palästinensischen Kultur machen", begründet Marcus Nick von der Berufsschule die Aktion.

Seit 2008 pflegt das Kolleg eine Partnerschaft mit der Dar Al-Kalima School in Betlehem und der Al Jalazoon Secondary Girl's School in Ramallah. Anfang der Woche nahmen zwölf palästinensische Schülerinnen gemeinsam mit fünf Lehrkräften die beschwerliche Reise nach Deutschland auf sich. Da es ihnen verboten ist, über den nahe gelegenen israelischen Flughafen Tel Aviv anzureisen, müssen sie zunächst auf dem Landweg nach Jordanien fahren, um dann via Amman nach Deutschland zu fliegen. Eine Reise, die rund zwei Tage dauert.

Organisiert werden die Besuche von Gregor Schröder, einem ehemaligen Lehrer am BKO. Dieser unterstützt mit seinem 2011 gegründeten Verein "JugendInterKult" den Dialog zwischen Jugendlichen aus verschiedenen Ländern. Außerdem setzt er sich für die Friedenssicherung durch Treffen von Menschen unterschiedlicher Kulturen ein.

Für die palästinensischen Schüler ist die Reise etwas ganz Besonderes. Motiviert nehmen sie am attraktiven Programm teil, welches das Berufskolleg arrangiert hat. So besichtigten sie bereits den Kölner Dom, Schloss Burg sowie den Kölner Zoo. Dabei war es für viele das erste Mal, dass sie exotische Tiere wie zum Beispiel ein Zebra zu Gesicht bekamen.

"Sie waren so glücklich und haben von allem Fotos gemacht", schildert die 16-jährige Celina Fama, die als deutsche Schülerin an dem Austausch mitwirkt. Sie genießt die Zeit mit den Gästen und freut sich schon jetzt auf den für Oktober vorgesehenen Gegenbesuch in Palästina: "Dort kann ich meine neuen Freunde endlich wiedertreffen", sagt sie.

(RP)
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