Leverkusen Tunnel statt Stelze: "Currenta könnte sich für Stadt einsetzen"

Leverkusen · Straßen.NRW will das neue Gutachten zum A1-Tunnel von eigen Leuten prüfen lassen. Initiative LIV übt Kritik.

Der Tunnel statt einer Megastelze auf der A1 in Küppersteg ist machbar, "dass das Ergebnis jetzt vorliegt, ist erstmal toll", sagt Peter Westmeier, Sprecher der Leverkusener Initiativen für Verkehrsplanung (LIV). Hochinteressant findet er, "dass mit einfachen Mitteln wie den Abständen der Notausgänge und Trennwänden zwischen den Geradeaus- und den Abfahrtspuren ein Tunnel, in dem Gefahrgut transportiert werden kann, möglich ist". Nachsatz: "Da kann Straßen.NRW mir nicht erzählen, dass sie das nicht wussten", ergänzt Westmeier, "das erweckt etwas den Eindruck, das man bewusst etwas hinter dem Berg halten wollte."

Westmeier sieht nun die Chancen für einen Tunnel gestiegen, zweitens aber auch ein Chance, noch einen Verbündeten ins Boot holen zu können: "Currenta hat gesagt, es sei nicht wesentlich, ob es eine Stelze oder einen Tunnel gebe, wichtig sei, dass Gefahrgut transportiert werden könne. Wenn das so ist, dann könnte sich Currenta für das Interesse der Stadt einsetzen." Der Chemparkbetreiber hält sich mit derlei Bekenntnissen zurück: "Unabhängig von einer konkreten Lösung: Für uns ist wichtig, dass der Gefahrgutverkehr über eine Autobahntrasse möglich ist", sagt Currenta-Sprecher Timo Krupp.

Oberbürgermeister Uwe Richrath hatte am Donnerstag gesagt, er fordere, dass Land und Bund nur noch eine Tunnellösung in die Planung einbrächten und die Autobahnbehörde Straßen.NRW die Tunnelvariante auf Basis des Gutachtens plane. Bei der werden die Kosten freilich ein Entscheidungskriterium sein. Straßen.NRW-Sprecher Timo Stoppacher ordnet ein: "Aus der Machbarkeitsstudie von Straßen.NRW geht hervor, dass eine neue Stelze ca. 300 Mio. Euro kosten würde, eine Tunnellösung ca. 560 Mio. Euro. Die in dem Gutachten der Stadt vorgesehenen Änderungen führen zu Mehrkosten gegenüber der bisher untersuchten Tunnellösung von ca. vier bis 21 Mio. Euro."

Straßen.NRW hat die Machbarkeitsstudie am Donnerstag von der Stadt zur Kenntnis bekommen und will sie mit den eigenen Fachleuten prüfen. "Nach einer ersten Sichtung ist es verständlich und enthält auch keine Überraschungen", sagt Timo Stoppacher. Das am Donnerstag vorgestellte Gutachten werde bei der Machbarkeitsstudie von Straßen.NRW einfließen. Sie werde dann mit allen untersuchten Varianten den Ministerien zur Entscheidung vorgelegt.

(RP)
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