Leverkusen Umfrage zu "gemeinsam Leben in Manfort" startet

Leverkusen · Vier Buchstaben werden den Bewohnern von Manfort demnächst häufiger auffallen: GLIM. Das steht für "Gemeinsam leben in Manfort". Eigentlich nichts Neues, denn die Menschen in diesem Leverkusener Stadtteil tun im Grunde ja nichts anderes, als dort zu leben.

 Hans Höroldt, Markus Wundes, Julice Tacir und Hanna Dedden (v. li.) stellten jetzt das Projekt "GLIM" in Manfort vor.

Hans Höroldt, Markus Wundes, Julice Tacir und Hanna Dedden (v. li.) stellten jetzt das Projekt "GLIM" in Manfort vor.

Foto: Ralph Matzerath

Aber ob sie das auch gemeinsam tun oder eher aneinander vorbeigehen, das will ein Projekt des Diakonischen Werks Leverkusen herausfinden. Und gleichzeitig auch die Bewohner zur Mitarbeit bewegen.

Die Aktion wird über das Landesprogramm "NRW hält zusammen ... für ein Leben ohne Armut und Ausgrenzung" gefördert. Dabei sollen nicht nur Anwohner und Geschäftsleute im Stadtteil dazu befragt werden, was ihnen nicht gefällt und was sie gut finden, sondern die Aktion ist bewusst von Anfang an als "aktivierende Befragung" angelegt. Damit sich eben auch viele Betroffene tatkräftig mit ihren Ideen einbringen.

Pfarrer Hans Höroldt als Projektleiter und seine Mitarbeiter der Diakonie, die das Projekt betreuen, stellten jetzt ihre Arbeit vor. Sie haben Studenten gewonnen, die demnächst von Haustür zu Haustür ziehen und hoffen, dass ihnen möglichst häufig aufgemacht wird und sie ihre Fragen stellen können. 3069 Haushalte gibt es in Manfort, mindestens ein Zehntel davon soll befragt werden. Auch bereits Aktive wie Kirchengemeinden, Kitas, Familienzentren und Vereine werden angesprochen. Anschließend werden die "wirtschaftlichen Akteure" wie Kioskbetreiber, Gemüsehändler oder Imbissbetreiber interviewt.

Alles wird ausgewertet und soll in einer Versammlung im Juni präsentiert werden. "Alles ist möglich" hofft Julia Tacin, Mitarbeiterin der Diakonie, auf möglichst viele Anregungen. Das kann von einem Stadtteilfest bis zu einem besonderen Sportprogramm reichen. "Womöglich gibt es auch sinnvolle Anregungen für die Lösung von Verkehrsproblemen."

Der Bedarf für solche zusätzliche gemeinsame Aktivitäten gerade für Manfort scheint notwendig, wie Julia Tacir recherchiert hat. Sie berichtet: 16,4 Prozent der Haushalte in Manfort sind Hartz-IV-Empfänger, über 40 Prozent der Einwohner des Stadtteils haben einen Migrationshintergrund.

(sg-)
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