Leverkusen Verkehr: holländische Pfeile am Berliner Platz

Leverkusen · Zugegeben: Dass Autofahrer, die aus Richtung Langenfeld über die Düsseldorfer Straße in den Kreisverkehr Berliner Platz einfahren wollen, künftig das Schild "Voorrang geven" (Vorfahrt gewähren) passieren müssen, ist nur ein Gerücht, das Spaßvögel in Umlauf gebracht haben.

Holländisch wird's an dieser Ecke des Kreisverkehrs aber demnächst trotzdem. Denn die städtischen Technischen Betriebe werden dort in den kommenden Tagen Richtungspfeile auf der Fahrbahn anbringen, die es so bisher zwar im niederländischen Straßenverkehr gibt, in Deutschland bisher aber nicht üblich sind, wie es am Freitag aus Kreisen der hiesigen Stadtverwaltung hieß.

Und es ist offenbar nicht die einzige Neuerung, die am frisch hergerichteten Kreisel eingeführt wird. So soll schon bald eine Mittellinie im Bereich zur Bonner Straße dafür sorgen, dass der Kreisverkehr tatsächlich zweispurig genutzt wird — und es nicht zu gefährlichen Spurwechseln kommt. Die ist im Regelwerk zwar so nicht vorgesehen, soll nun aber helfen, den Verkehr reibungsloser fließen zu lassen — nach all den Debatten rund um die Verkehrsführung im Kreisel. Die waren intensiv geführt worden. So hatte SPD-Bezirksvertreter Hans-Erich Hofmann unlängst moniert, die Einfahrt in den Kreisverkehr aus Richtung Wupperbrücke sei dazu geeingnet, Unfälle heraufzubeschwören. Hofmann hatte auch Pfeile gefordert, um klarzustellen, wie auf den zwei Spuren im Kreisverkehr gefahren werden kann. Seine Beobachtung: Viele Autofahrer benutzen die rechte Spur, wollen aber trotzdem geradeaus in die Düsseldorfer Straße fahren und kommen dann den Nutzern der linken Spur in die Quere. So sei es bereits mehrfach zu Beinahe-Unfällen gekommen.

Die anfängliche Hoffnung von TBL-Chef Reinhard Gerlich, die Situation an Opladens "rundem Eingangstor" werde sich auf Dauer schon einspielen, erfüllte sich leider nicht. "Teils fahren Leute quasi diagonal über den Platz", urteilte Gerlich damals — und verwies auf das Vorbild Niederlande, wo es bei den Kreiseleinfahrten Zwangsführungen gebe, "da können Sie gar nicht mehr anders als in die vorgegebene Richtung".

Die Stadt versucht sich nun offenbar an der Holland-Variante. Wann genau die Markierungen aufgebracht werden, hänge vom Wetter ab, hieß es dazu am Freitag aus dem Rathaus.

(RP/ac)
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