Leverkusen Verpuffung durch falschen Umgang mit Ofen reißt Loch in Haus

Leverkusen · In der Nacht zu Donnerstag hat es in Leverkusen-Opladen eine Verpuffung in einem Wohnhaus gegeben. In der Wand klafft ein mehrere Meter breites Loch. Offenbar wurde die Verpuffung durch die falsche Nutzung eines Ethanol-Ofens ausgelöst.

An einem normalen Donnerstagmorgen würde Ahmad Hakim nicht auf der Straße stehen, sondern in seinem Laden. "Ich würde um diese Zeit vermutlich die Gyrosspieße vorbereiten", sagt er. "Jetzt kann ich das Geschäft nicht öffnen. Weil der Strom im ganzen Haus abgestellt wurde, ist meine ganze Ware hinüber." Seit sechs Jahren betreibt der Kölner den Imbiss "Futterkrippe" in dem Haus, in dem nun ein mehrere Meter großes Loch klafft. In der vergangenen Nacht wurde er von einem Anruf des Hausbesitzers aus dem Schlaf gerissen: Er könne seinen Imbiss heute nicht öffnen, weil es in dem Haus einen Zwischenfall gegeben habe.

Am Morgen sind Ermittler der Polizei vor Ort, um Spuren zu sichern. Was genau in der Nacht im Wohnhaus an der Kölner Straße / Ecke Neustadtstraße geschah, ist am Donnerstag zunächst unklar. Fest steht, dass ein Teil der Fassade weggerissen wurde. Wer durch das große Loch in das Haus schaut, sieht ein Keyboard. Es wirkt unbeschädigt. Daneben steht eine Lampe, deren Schirm fehlt. Die Glühbirne ist nicht kaputt. Aus dem Loch hängen Kabel heraus.

Im Video sehen Sie die Aufräumarbeiten:

Die Rede ist zunächst von einer Explosion, die Schäden sehen für den Laien nicht danach aus. Nachbarn sprechen davon, dass in dem Haus ein Ethanol-Ofen stand, der die Explosion herbeigeführt haben könnte. "Die Ermittlungen wegen des Verdachts des Herbeiführens einer Sprengstoffexplosion dauern an", teilt die Polizei wenig später in einer Pressemitteilung mit. Gegen Abend teilte die Polizei mit, dass es wohl durch die falsche Nutzung eines Ofens zu einer Verpuffung kam.

Bis dahin war offiziell von einer Explosion in dem Haus die Rede gewesen.

Polizei sichert Spuren an Kölner Straße
13 Bilder

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Was passierte in der Nacht?

Eine Bewohnerin des Nachbarhauses erzählt am Morgen, sie habe in der Nacht einen Knall gehört. "Es waren zwei Männer auf der Straße und haben einen Polizeiwagen angehalten", sagt sie. Sie habe Fernsehen geschaut, als es laut wurde. "Es war keine Erschütterung zu spüren. Zuerst dachte ich, es seinen zwei Lkw zusammengekracht."

Das Gebäude sei nicht einsturzgefährdet, die Straße bleibe aber gesperrt, erklärt die Bauaufsicht. Der Bereich vor dem Haus ist mit Flatterband abgeriegelt. Die Kölner Straße ist in Höhe des Hauses nicht passierbar. Lkw, die die Geschäfte im Zentrum Opladens beliefern, müssen einen Umweg durch schmale Straßen nehmen.

Eine Schar Schaulustiger mutmaßt hinter dem Flatterband, was passiert sein könnte. "Das ist einfach nach außen weggebrochen", sagt ein Mann in Arbeiterkleidung. "Da hat einer experimentiert", vermutet ein Senior.

Die Anwohnerin, die in der Nacht eine Garage für die evakuierten Bewohner öffnete, berichtet derweil von lautem Hämmern und Bohren in der Wohnung. "Seit einigen Wochen war das immer wieder zu hören", sagt sie. Die Frau ist aufgewühlt. "Das war ein Adrenalinkick, den ich nicht mehr erleben möchte", sagt sie. "Hier auf der Kölner Straße, nur ein paar Meter weiter, hatten wir ja vor zwei Jahren erst den großen Brand. Das holt einen da wieder ein."

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